Corona bringt hohe Umsätze in Online-Casinos
Spielhallen, Spielbanken und örtliche Casinos sind, mit Unterbrechungen, seit beinahe einem Jahr geschlossen.
Von Christoph Miklos am 23.02.2021 - 20:22 Uhr - Quelle: E-Mail

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Gamezoom.net

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Anfang 2000

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Gaming-Zubehör

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Spielhallen, Spielbanken und örtliche Casinos sind, mit Unterbrechungen, seit beinahe einem Jahr geschlossen. Doch ein Lockdown bedeutet nicht, dass sich das Verlangen und das Spaßgesuch der Besucher ändert, denn sie möchten weiterhin zocken. Und auch all die, denen zu Hause beinahe die Decke auf den Kopf fällt, suchen sich Ablenkung. Das geschieht meist digital und immer häufiger in Online-Casinos. Das belegen auch die Zahlen der Anbieter. Aber wie steigen die Umsätze genau und auf was sollten Spieler achten, wenn sie sich ein Casino suchen?
Die Umsätze steigen
Grundsätzlich handelt es sich größtenteils um Schätzungen, wenn es um die Umsätze der Online-Casinos geht. Sicherlich gibt es genauere Zahlen, die beispielsweise durch die Lizenzbehörde auf Malta genannt werden, doch ist es schwer zu sagen, wie viele Prozent der Gelder nun beispielsweise auf Deutschland entfallen. Trotzdem gilt:
- Statista - das Statistische Bundesamt benennt die Erträge des aktuell noch nicht regulierten Glücksspielmarkts in Deutschland mit 2,36 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der lizenzierte Markt bietet 11,28 Milliarden, der weltweite Markt schlägt mit 364 Milliarden Euro die Marschroute vor.
- Prognose - das Marktforschungsinstitut Global Market Insights geht davon aus, dass weltweit auf dem Online-Glücksspielmarkt bis zum Jahr 2026 ein Umsatz von 160 Milliarden Dollar erreicht werden kann. Hier wird sich im gesamten europäischen Bereich jeder weniger ergeben als auf dem weltweiten Markt. Während hier überall Online-Casinos zugegen sind, ist der Glücksspielmarkt anderenorts quasi nicht existent.
Dass Corona den Online-Casinos nicht schadet, sondern nutzt, ist grundsätzlich eher eine Mutmaßung und basiert natürlich auf den Aussagen der Online-Casinos. Sie verzeichneten deutlich mehr Neuanmeldungen. Allgemein gibt es jedoch handfeste Vermutungen:
- Spieler – wer begeistert spielt und regelmäßig eine Spielhalle oder ein Casino aufsucht, der wird dies auch online machen. Ob es sich dabei nun um neue Spieler handelt oder ob diese eh schon längst einen Account hatten, ist für den Umsatz unerheblich.
- Sperre – Länder wie Spanien verhängten während ihrer zahlreichen Lockdowns eine Werbesperre für Glücksspiele, beziehungsweise schoben diese Werbung bis weit in die tiefste Nacht. Der Hintergrund: Das Glücksspielproblem verstärkte sich durch den strikten Lockdown der Spanier. - Werbung – sie wurde während der Lockdowns natürlich auch in Deutschland häufiger gesehen. Zwar ist die Glücksspielwerbung kontrovers diskutiert, sie wird aber sowohl vormittags als auch abends ausgestrahlt.
- Indirekte Werbung – im Zuge der Neuregelung des Glücksspielstaatsvertrags befassten sich die Medien immer häufiger mit Online-Casinos. Seit der Duldungsphase gibt es regelmäßig Berichte darüber. So erfahren natürlich auch diejenigen vom Onlinemarkt, die sich bislang nicht an die Grauzone, die legal wird, herangewagt haben.
Der letzte Grund ist ein sehr einfacher: Ein passionierter Spieler findet anderweitig Wege. Und das ist nun ganz klar das Internet.
Anbieter genau checken
Wer sich mit dem Onlineglückspiel befassen möchte, der sollte so vorgehen, wie bei jedem anderen Angebot:
- Vergleichen – die Anbieter müssen miteinander verglichen werden. Viele haben ihre eigenen Schwerpunkte, die natürlich zur eigenen Person passen müssen. Einige Spieler mögen es gerne konservativ, andere wiederum fröhlich und bunt. Bei der Anbieterwahl helfen Test- und Erfahrungsberichte, die immer häufiger online zu finden sind. Mittlerweile gibt es auch Casino-Vergleiche.
- Lizenz – das Casino benötigt eine europäische Lizenz. Deutsche Lizenzen werden erst ab dem Sommer vergeben, wobei es hier mit Schleswig-Holstein eine Ausnahme gibt. Wer lieber ein Casino wählen möchte, welches zumindest in einem Bundesland lizenziert ist, der kann diese Liste studieren. Es gibt jedoch auch sehr viele Online-Casinos mit einer Lizenz aus einem EU-Land, die spannende Angebote zur Verfügung stellen.
- Bonus – allein auf das Bonusangebot darf es bei einer Anmeldung nicht ankommen. Viel wichtiger sind die Bedingungen dieses Bonus. Wann und wie wird er ausgezahlt? Muss er zuerst mehrfach umgesetzt werden? Gibt es gar Spielausschlüsse beim Umsetzen?
- Zahlung – insbesondere die Möglichkeiten für Auszahlungen sind von Interesse. Auch hier hilft es, einmal kurz Google zu fragen, ob die angegebenen Auszahlungszeiten stimmen.
- Testphase – immer mehr Online-Casinos bieten eine kostenlose Testphase an. Spieler können sich so in Ruhe umsetzen und spielen, ohne aber Gelder einsetzen zu müssen.
Die Auswahl an Online-Casinos ist heute beinahe so gewaltig, wie die der Casinospiele. Das ist gut, denn auf diese Weise kann wirklich jeder sein persönliches Wohlfühlcasino finden.
In Deutschland tut sich was
Dass Online-Casinos ein gesteigertes mediales Interesse erhalten, hängt natürlich mit dem Glücksspielstaatsvertrag, der ab Juli gilt, zusammen. Es hat lange gedauert und Deutschland hat sämtliches Online-Glücksspiel lange Zeit sträflich behandelt, doch nun wird es auch hier reguliert:
- Lizenzvergabe – Deutschland wird eigene Online-Lizenzen vergeben, sodass Casinos nicht mehr auf Malta oder Gibraltar zurückgreifen müssen, um ihre Dienste anzubieten. Mit der offiziellen Vergabe verschwindet natürlich auch die Grauzone, die immer wieder angeführt wird. Online-Glücksspiel ist künftig legal.
- Veränderungen – natürlich gibt es auch Regelungen, die mit dieser Lizenzierung zusammenhängen. Der Spielerschutz soll gestärkt werden, was sich in einem Einzahlungslimit auswirkt. Spieler können fortan nur noch 1.000 Euro monatlich einzahlen. Zudem soll eine Sperrliste entwickelt werden, über die sich Spieler eigenständig sperren können.
- Einschränkungen – einige Spiele werden vermutlich eingeschränkt. Dies betrifft insbesondere die Sportwetten, die nun mal ebenfalls bei Online-Casinos im Programm sind. Genauer handelt es sich um die Live-Wetten, von denen scheinbar ein hohes Suchtrisiko ausgeht.
Viele der Einschränkungen sind für die meisten Spieler gar nicht feststellbar. Wer hin und wieder mal zockt und vielleicht fünfzig Euro einzahlt, der ist weit von dem Limit entfernt. Professionelle Spieler - auch professionelle Pokerspieler – sind davon natürlich ganz anders betroffen. Fazit – das Leben verlagert sich ins Internet
Und dazu brauchte es kein Corona, denn viele Tätigkeiten haben sich längst auch ins Internet verlagert. Kommunikation, Sport über eSports, Hobbys – all das findet bereits online statt. Das trifft auch auf das Gaming zu, zu dem das Online-Glücksspiel ja doch mitgehört. Während der Zeit der geschlossenen Casinos und Spielhallen vor Ort und der oft vernommenen Langeweile, war es eigentlich absehbar, dass immer mehr Personen Online-Casinos zumindest mal austesteten. Und dieser Trend wird weiterhin anhalten.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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