Assassin’s Creed IV Black Flag - Test/Review (PC/PS4/XOne)
Kurz vor Jahresende präsentiert uns Ubisoft das neues Flaggschiff der Assassins Creed Reihe.
Von Christoph Miklos am 30.11.2013 - 01:35 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Wii U

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Ubisoft

Release

29.11.2013 (PS4)

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

ab 48,90 Euro

Media (43)

Next-Gen und PC

Kurz vor Jahresende präsentiert uns Ubisoft das neues Flaggschiff der Assassins Creed Reihe. Im mittlerweile siebten Ableger des Meuchelmörder-Epos schlüpft ihr in die Rolle von Edward James Kenway, einen Freibeuter aus Wales. Mit ihm, und seinem Schiff, der Jackdaw, segelt ihr durch das Piratenzeitalter und trefft auf eurem Weg zu Ruhm und Reichtum natürlich bekannte Piraten wie Edward `Blackbeard´ Teach und eine Menge Templer und Assassinen. Außerdem findet ihr euch auf eurem Kurs durch die Ozeane immer wieder in enormen Seeschlachten, bei denen sogar dem erfahrensten Seemann die Spucke wegbleibt! Doch ob Assassins Creed mit Black Flag wieder das Zeug zum Kassenschlager hat? – Finden wir es heraus!
Von Vorfahren, Nachfahren und den Orden Observatorium
In Assassins Creed IV: Black Flag schlüpfen wir in die Rolle von Edward James Kenway einem jungen Freibeuter der die Weltmeere besegelt und dessen größte Ziele Ruhm und Reichtum sind. Wer oder was die Templer und die Assassinen sind weiß er nicht, und es wirkt fast so als wäre es ihm egal –denn für Edward zählt nur das Geld! Zumindest bis zu dem Zeitpunkt als er ohne es zu wissen in eine Geschichte involvert wird, die er selbst kaum glauben kann. Es soll ein Ort existieren den die Legenden das Observatorium nennen. Wer auch immer Zugang zu dem sagenumwobenen findet, der hat die Macht jeden Menschen beobachten, und dieses Wissen zu seinen Gunsten ausnutzen zu können. Deshalb machen wir uns auf die Suche- auf die Suche nach einem Weisen der das Wissen der Götter einer anderen Zeit in sich trägt und der das Observatorium kennt. Dabei treffen wir auf Templer, Assassinen und Piraten, segeln über die Meere und bekriegen Nationen und deshalb entern, rauben und töten wir, wir die Piraten der Jackdaw! Doch was wir mit dem Geheimnis machen wenn wir es finden, und ob es sich vielleicht doch nur um eine Legende handelt? Wir werden es herausfinden…

ACHTUNG! - Der nächste Absatz (bis zum Gameplay) umfasst einige Spoiler aus den Vorgängern die ihr nicht lesen solltet wenn ihr noch vorhabt Assassins Creed bis Assassins Creed III zu spielen!
Wie auch in den Vorgängern spielen wir mit Edward Kenway nur Erinnerungen nach, die einer unserer Vorfahren erlebt hat. Bis jetzt sind wir dabei immer in die Rolle von Desmond Miles, einem einfachen Barkeeper, geschlüpft der von Abstergo Industries wegen seines Wissens gejagt wird. Doch das hat jetzt ein Ende! Nachdem Desmond in der letzten Sequenz aus Assassins Creed III umkippt stand die Frage im Raum ob er wohl wirklich tot sei oder nicht. Im neuen Ableger stellen wir schnell fest, dass der Tod unseres Alter Egos aus der Jetztzeit nicht nur Show war. Ab sofort schlüpfen wir in die Rolle eines Abstergo-Mitarbeiters der in der Abteilung „Abstergo Entertainment“ arbeitet und über modernste Geräte auf Desmonds Erinnerungen zugreift. Außerdem treffen wir auch Shaun Hastings und Rebecca Crane wieder, die mittlerweile auch für Abstergo arbeiten! Und – wer hätte es gedacht - es dauert auch nicht lange bis uns „John aus der Technik“ kontaktiert und wir mit seiner Hilfe beginnen uns in die Computer der anderen Angestellten zu hacken…
Gameplay
Gleich vorweg: Edward steuert sich in Gegensatz zu den Vorgängern etwas schwammiger. Zwar macht das Klettern nach wie vor Spaß und wird euch in vielen Situationen im Spiel nicht erspart bleiben, trotzdem ist Assassins Creed IV: Black Flag der erste Teil der Serie zu dem ich sagen muss: am Boden seid ihr wohl schneller unterwegs! Das liegt natürlich auch daran, dass Ubisoft die Steuerung wieder einmal etwas vereinfacht hat. Ihr müsst ab sofort zum Beispiel keine Taste mehr drücken um Menschen auszuweichen oder sie wegzustoßen – das schafft Edward auch alleine. Der Vorteil ist, dass ihr nicht mehr stürzen könnt wenn ihr durch die Städte sprintet, der Nachteil ist, dass das Laufen auf Kosten der Kletterei geht. Denn neben der Bodensteuerung wirkt unser neuer Protagonist eher unsicher im Umgang mit Hausmauern. So ist es nur noch notwendig den Joystick und eine Schultertaste zu drücken um Edward sprinten und klettern zu lassen. Leider nimmt er aber nicht immer die Bewegungen an die man gerne machen würde, und so klettert man schnell die 30 Meter hohe Wand anstatt die Leiter zu nehmen, die direkt neben uns steht, oder landet bei Verfolgungsjagden auf Dächern, Fassaden oder im Wasser obwohl man doch gerne einfach gelaufen wäre. Auch das Waffenarsenal hat sich im Gegensatz zu den Vorgängern nicht sonderlich verändert. Statt, Tomahawk und Bogen bekommen wir ein Blasrohr zur Verfügung gestellt, die Wurfmesser gibt es sowieso nicht mehr und die Rauchbomben stellen nur Platzverschwendung in eurem Inventar dar. Einzige Neuerung in unserem Arsenal ist Wurfmesser das an ein Seil gebunden ist. Interessanter Weise bekommt ihr sie aber erst so spät im Spiel, dass ihr wahrscheinlich auf den Gebrauch verzichten werdet. Nichts desto trotz macht es immer wieder Spaß 2 Wachen gleichzeitig mit unseren versteckten Klingen oder den Schwertern zu meucheln oder per Luftattentat „fliegender Tod“ zu spielen.
Außerdem verzichtet Ubisoft im neuen Ableger weiterhin auf Rüstungen. Nach dem Motto „Back to the Basics“ steht euch ein Großteil des endgültigen Equipments gleich von Anfang an zur Verfügung. Außerdem verzichtet man in Assassins Creed IV weiterhin auf einige Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Möglichkeit Geschäfte zu erwerben, das Ausbauen von Stadtteilen beziehungsweise das Wiederaufbauen einer eigenen Stadt. Dafür versorgt euch Ubisoft diesmal mit einer unglaublichen Anzahl an Sammelbarem, Nebenmissionen und zufälligen Events die einen gelungene Abwechslung zu den Hauptmissionen und spaßigen Zeitvertreib bilden. Außerdem steht euch ab sofort ein riesiger Ozean zur Verfügung den ihr nicht unter eure Kontrolle bringen, sondern zusätzlich in versunkenen Schiffswracks nach verborgenen Schätzen suchen könnt. Doch passt in der Unterwasserwelt auf die Haie auf, die es auf euch abgesehen haben! Was uns aber negativ auffällt sind die teils langatmigen Storymissionen in denen es oft eure Aufgabe ist Gegner zu belauschen während sie eine Ewigkeit durch die Stadt marschieren, Widersacher zu verfolgen ohne gesehen zu werden oder Feinde in einem meist sehr großflächigen Gebiet mittels Adlerauge aufzuspüren. Diese „Verfolger“ und „Belauscher“ Missionen an Land und Auf See machen zwar eine Zeit lang Spaß, wirken aber – auch wenn wir einen Assassinen spielen und es eigentlich seine Aufgabe ist auf diese Weise vorzugehen - auf Dauer langatmig und nervig. Und solltet ihr anderer Meinung sein könnt ihr das Ubisoft ganz einfach mitteilen! Denn in Assassins Creed IV: Black Flag könnt ihr nach Abschluss jeder Mission eine 1-5 Sterne Bewertung abschicken. Das halten wir für eine tolle Idee, und hoffen dass Ubisoft Montreal sowohl Log als auch Kritik in den nächsten Spielen umsetzen wird!
Die karibische Technik
Auch wenn sich Teil IV grafisch nicht deutlich verbessert hat ist es dem Entwicklerteam von Ubisoft Montreal hoch anzurechnen, wie detailliert und liebevoll sie die bisher mit Abstand größte Spielwelt in Szene gesetzt haben. Abgesehen von dem dynamischen Wetter- und Tag/Nachtwechsel der grandios umgesetzt wurde, ist alleinig die Tatsache, dass die beiden Hafenstädte Havanna und Kingston nicht nur sehr groß, sondern auch voller interaktiver Events sind, selbstredend. Wie auch in den vorherigen Ablegern gibt es erneut eine Vielzahl an Aussichtstürmen zu erklimmen, die euch, wie auch in den Vorgängern eine atemberaubende Aussicht über die lebendige Stadt bieten. Auch die Charaktere abseits unseres Protagonisten sind grandios inszeniert und wie immer an wichtigen realen Personen damaligen Zeit angelehnt. So trefft und segelt ihr auf eurem Weg mit wichtigen Piraten wie Edward `Blackbeard´ Teach oder Captain Kidd.
Leider hat Ubisoft aber wieder darauf verzichtet die Zwischensequenzen - die im Gegensatz zu den Vorgängern deutlich weniger geworden sind - mit cineastischen Effekten zu versehen, was dazu führt, dass sie aufgrund der mittlerweile nicht mehr so herausragenden Grafik keinen Augenschmaus darstellen. Außerdem lässt auch die deutsche Synchronisation leider oftmals zu wünschen übrig was den Spielspaß zwar nicht drückt, aber Assassins Creed Fans trotzdem in der Seele schmerzt. Als Wiedergutmachung schenkt uns das Entwicklerteam aber eine riesige Open-World-Landschaft in der wir neben dem Ozean und den Hauptstädten Havanna, Kingston und Nassau viele kleinere Inseln und Orte ansteuern können, an denen sich viele Schätze und Geheimnisse verbergen. Und spätestens wenn ihr auch die kleinen abgelegenen Orte ansteuert oder auf Sandbanken auflauft, wird euch bewusst wie abwechslungsreich und detailliert die Spielwelt gelungen ist.
Hisst die Segel ihr Landratten
Wie es sich für einen richtigen Piraten gehört verbringt ihr in Assassins Creed IV: Black Flag sehr viel Zeit auf hoher See. Dabei steuert ihr die Jackdaw nicht nur durch wunderschöne Küstengebiete sondern segelt durch tiefe Gewässer in denen ihr oft in Seekämpfe verwickelt werdet. Um gewappnet zu sein habt ihr die Möglichkeit euer Schiff mit einer Vielzahl an Upgrades zu versehen, die von einer neuen Gallionsfigur über erweiterte Kajüten für eine größere Mannschaft bis hin zu stärkeren Rümpfen oder größeren Kanonendecks reicht. Die einfache Steuerung sowie das Waffenarsenal des Schiffs wurden dabei am Vorgänger angelehnt in dem ihr auch schon die Möglichkeit hattet Seefahrermissionen zu bestreiten. Neu ist allerdings, dass ihr von nun an besiegte Schiffe entern könnt um – piratentypisch – ihre Rohstoffe zu stehlen die ihr für eure Upgrades nutzen oder einfach in der nächsten Stadt verkaufen und zu Real, der Währung, machen könnt.
Im Gegensatz zu Assassins Creed 3 spielt die Seefahrt im neuen Ableger aber eine elementare Rolle. AC IV ist der erste Teil der Serie der auch einige seiner Storymissionen auf die hohe See auslagert und ihr verbringt deshalb rund 40% der Zeit auf dem Meer. Dabei werdet ihr sowohl wunderschöne sonnige Tage miterleben in denen ihr die Möwen hören könnt und die mit euch Lieder singen, ihr werdet aber auch durch enorme Unwetter, Regen und Nebel segeln die euch das Leben an Bord erschweren werden. Doch egal wie das Wetter spielt, die Atmosphäre wird euch Leichtmatrosen auf jeden Fall in ihren Bann reißen! Einziges Manko dabei: Die Welt aus Assassins Creed ist enorm groß und so kann es gut sein, dass ihr 10 Minuten von A nach B segelt ohne dabei auch nur eine Kleinigkeit machen zu können. Deshalb hat euch Ubisoft zwar mit einem Schnellreisesystem ausgestattet, das es euch erlaubt zu teleportieren, dieses System funktioniert aber leider nur wenn ihr einen Ort schon einmal besucht habt – und das wird bei dieser Vielzahl an Inseln und Buchten nicht besonders oft der Fall sein!
Multiplayer
Auch Assassins Creed IV: Black Flag wartet mit einem kompletten Mehrspielermodus auf, der sich stark an den vorherigen Teilen der Serie orientiert. Umso mehr Spieler ihr ausschaltet umso mehr Punkte und Abstergo Credits bekommt ihr. Wobei die Punkteanzahl wiederum viele Extras für die 12 spielbaren Charaktere freischaltet während die Abstergo-Credits die Währung darstellen um diese zu erwerben. Auch die Spielmodi gleichen zum Großteil denen aus Assassins Creed III und Assassins Creed: Revelations. Unter anderem könnt ihr euch, solltet ihr keine Teamspieler sein, im Modus Deathmatch, Gesucht oder Meucheln messen. Wobei sich Deathmatch und Gesucht sehr ähneln. Ziel ist es in beiden Spielmodi das angegebene Ziel zu finden und zu eliminieren. Tötet ihr versteckt oder habt euer Ziel schon länger im Visier wird die Attentatspunktzahl erhöht. Im Modus Meucheln müsst ihr die anderen Spieler in den Menschenmengen ausfindig machen und sie dann eigenständig exekutieren.
Wenn ihr Lust habt mit anderen Spielern im Team zu spielen, habt ihr in Assassins Creed IV die Möglichkeit, dies in den Spielmodi Dominanz, Kopfjagd und Artefakt-Angriff zu tun. Spielt ihr Dominanz müsst ihr Gebiete erobern, bei der Kopfjagd müsst ihr im Team gegnerische Teams ausfindig machen und eliminieren und der Artefakt-Angriff ist das Assassinenäquivalent zum Capture-the-Flag-Modus. Außerdem habt ihr wieder die Möglichkeit mit Freunden in einem Wolfsrudel zu spielen. In diesem Spielmodus habt ihr einen Countdown und müsst innerhalb dessen so viele KI-Gegner wie möglich killen, um Punkte zu bekommen. Tötet ihr Gegner für besonders viele Punkte wird die Zeit um einige Sekunden erweitert.
Größte Neuerung ist sicherlich das „Spiellabor“. In diesem Modus könnt ihr ein ganz eigenes Regelwerk kreieren in dem ihr eine der vorhandenen Maps an eure Bedürfnisse anpasst. Dabei könnt ihr unter anderem die Spielzeit, den Spielmodus, verschiedene Einstellungen zum Spielmodus einstellen, verschiedene Kleinigkeiten wie Doppelgänger oder Geflüster erlauben oder verbieten, und sogar die Punkteanzahl für erfolgreiche Attentate einstellen. Da das Mehrspieler Erlebnis von Assassins Creed aber auf einem Levelsystem basiert, ist letztere Einstellungsmöglichkeit eher Spaß mindernd als erhöhend. Nichts desto trotz ist der Online-Multiplayer alles in allem sehr anspruchsvoll und langzeitmotivierend.

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