Ben und Semir sind -mal wieder- zurück
Auch dieses Jahr schickt uns der deutsche Publisher dtp auf die Autobahn. In Alarm für Cobra 11: Das Syndikat schlüpfen wir erneut in die digitale Haut von Ben (oder Semir). Ob das Rennspiel was taugt, könnt ihr in unserem ausführlichen Review nachlesen!
Lizenzspiel
Was darf in einem typischen Lizenzspiel nicht fehlen? Natürlich die Original-Sprecher! Das dachten sich wohl auch die Macher von Alarm für Cobra 11: Das Syndikat, und übersahen im Rausch zwei B-Darsteller zur Vertonung verpflichtet zu haben, wohl die Tatsache, dass dies allein nicht ausreicht. Von gelungenem Gameplay kann man hier nämlich nicht sprechen. Aber handeln wir erst mal den vermeintlich guten Aspekt des Spiels ab: die Vertonung. Grundsätzlich ist es der Atmosphäre von Alarm für Cobra 11: Das Syndikat natürlich zuträglich, die Original-Darsteller als Sprecher an Bord zu haben, nur bestechen die beiden Autobahn-Cops eher durch unfreiwillig komische Dialoge, die eher an ein unterdurchschnittliches Hörbuch erinnern, als an ein professionell vertontes Videospiel. Nette Redakteure würden an dieser Stelle den gut gemeinten Rat erteilen, am besten im Optionsmenü die Lautstärke der Sprachausgabe auf 0% zu drehen. Denn nur so, wirklich nur so lässt sich das Spiel halbwegs ertragen.
Die…äh…Story?
Auch im neusten AfC-Teil bekommt man eine hollywoodreife Handlung geboten - OK, Spaß bei Seite. Tatsache ist, dass man die gesamte Storylinie kompakt in einem Satz unterbringen kann: DAS Syndikat möchte sich in Köln niederlassen, aber nicht mit Ben und Semir! Ähnlich mager sieht auch das Missionsdesign von Alarm für Cobra 11: Das Syndikat aus. In der knapp zehnstündigen Karriere erwarten euch öde Aufträge à la „Fahre von A nach B“, „Beschatte Gangster“ oder „Jage Bösewichte
über die Autobahn“. Zwischen den "turbulenten" Missionen, die recht wenig mit der Serienvorlage gemein haben (wo zum Teufel sind die coolen Stunts abgeblieben?!), könnt ihr Nebenmissionen annehmen, die ähnlich "spannend" inszeniert sind. So dürft ihr im Auftrag "Die Bratwurst" als Bratwursttaxi fungieren, um dem Mann der feschen Imbissbudenbesitzerin, eine Bratwurst zu liefern(!). Genial oder? Für etwas Motivation sorgen die freispielbaren Vehikel. Apropos Fahrzeuge: Original-Lizenzen konnte sich der Publisher nicht leisten. So muss man mit fiktiven Automarken statt BMW & Co. Vorlieb nehmen. Wenigstens das Fahrgefühl ist halbwegs gelungen, ebenso wie das Geschwindigkeitsgefühl. So rast ihr mit einem Affenzahn entweder durch die Innenstadt oder über die Autobahn. Die KI der Verkehrsteilnehmer ist jedoch höchst unterdurchschnittlich ausgefallen, da diese komplett ignoriert, dass ihr als Polizei unterwegs seid. Selbst bei eingeschaltetem Blaulicht machen diese nicht den Weg für euch frei. Zivilcourage? Nicht in Alarm für Cobra 11!
Technik
Der hauseigene Grafikmotor bietet schicke Überstrahleffekte sowie detaillierte Autos inkl. Schadensmodell. Auch das halbwegs authentisch nachgebildete Köln weiß zu gefallen. Lediglich die Qualität der Texturen trübt den Gesamteindruck sehr.
Multiplayer
Brandneu in einem AfC-Teil: der Multiplayer. Leider bietet dieser nur öde Standard-Modi wie Checkpoint-Rennen oder normale Rennen via Internet oder Netzwerk.
1 Kommentar
Anderer vor 5213 Tagen
Ich halte rein nichts von der Cobra11-Serie, aber das Spiel ist eigentlich sehr gut. Bei den Missionen und Sprüchen der Karriere kann ich wohl zustimmen, dass diese eher belustigend dämlich sind. Letztendlich bietet es aber alles, was ein gutes Action-Rennspiel braucht. Viele Strecken, viele Fahrzeuge und einen guten Multiplayer. Denn das verstehe nicht. Ich weiß nicht, ob sie den überhaupt getestet haben, aber MP bietet in meiner Spielversion Team-Spielmodi, Rennen, Checkpoint-Rennen, Deathmatch und freie Fahrt und außerdem den kompletten Straßenverkehr im MP übertragen. Nennen sie mal von GTA4 abgesehen ein Spiel, das das bietet, das Spiel würde mich mal interessieren. Für mich im Moment das beste Action-Rennspiel nach FlatOut2.
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