Wer es gewohnt war bei Anno vom Mittelalter in die Zukunft zu spielen darf hier gleich aus dem Vollen schöpfen. Nach einem netten Intro geht es gleich zur Sache. Allerdings langsam, was in Anbetracht diverser Neuerung gar nicht so verkehrt ist. So wie auch bei allen anderen Anno-Teilen beginnt man zuerst eine Gemeinde zu errichten, die notwendigsten Gebäude und dabei ein Auge immer auf unsere schnell verärgerte Bevölkerung, die ohne zu fackeln kundtut was sie will, und das sollte man nie lange auf die leichte Schulter nehmen, egal welche Rasse man wählt. Sehr gut umgesetzt wurden auch die unter Wasser Missionen, die nach demselben Prinzip ausgerichtet sind wie auch Missionen über Wasser, was auch für den Aufbau gilt. Die Rassen: Die Geldgeier, eine gewinnorientierte Gesellschaft auch Tycoons genannt, haben den Handel perfektioniert auch wenn dies mit einer fetten Umweltverschmutzung einhergeht. Denen stehen die lebensbewussten „Eden“ gegenüber, die auf alternative Energiegewinnung setzen und Ecos genannt werden. Etwas abgehoben und auf Fortschritt ausgerichtet sowie das Leben der Wissenschaft gewidmet, stehen die „Techs“ zwischen den beiden sehr konträren Parteien. Klar dass es bei unterschiedlich orientierten Gesellschaften schnell zum Streit bzw. zu einem Krieg kommen kann. Doch bauen wir einmal unsere Basis aus und entziehen unserer Insel die notwendigen Rohstoffe. Doch schnell stößt man an die Grenzen des Lieferbaren, da man auf einer Insel nie all das hat was man benötigt. Daher muss man versuchen anderweitig an die benötigten Ressourcen heranzukommen und das funktioniert bestens über den Schiffsweg. Das wirkt zwar in den ersten Missionen etwas unspektakulär, hilft jedoch sich schneller ins Spielgeschehen einzuleben. Ach ja, habe ich schon erwähnt dass man immer gut auf seine Bevölkerung aufpassen sollte? Denn genau dieser Umstand, die Zufriedenheit und die Bedürfnisse halten uns in andauernder Bewegung. Doch auch das kennen wir bereist von den Vorgängern. Nur hier hat man das Gefühl, dass die Bewohner leichter reizbar sind, sich schneller zu einem Aufstand zusammenschließen oder gar eine Rebellion ausrufen.
bauen was das Herz begehrt Ab einer bestimmten Entwicklungsstufe ist es nun möglich, Gebäude anderer Fraktionen zu bauen. Hört sich cool an, ist es auch, aber…..viel zu leicht vergisst man in welchem Baumenü man sich befindet, klickt das falsche Gebäude an und erntet, je nach Situation und Aufstellplatz, den Unmut der Bevölkerung, die mit diesem Bauwerk ganz und gar nicht zufrieden sind. Auch meckert eine andere Fraktion mal
wegen eines Umwelt verschmutzenden Gebäudes, was man nicht außeracht lassen sollte, da dieser Konflikt zu einem ausgewachsenen Krieg ausarten kann und über kurz oder lange auch wird. Doch dem kann man natürlich auch etwas entgegen setzen, indem man selbst auf Militär setzt und sich wehrt, oder gar den Präventivschlag führt. Ganz wie auch in der realen Welt geht Profitgier oft mit Schäden an der Umwelt einher. Daher sollte man, wenn man nicht unbedingt eine feindliche Armada vor der Haustür stehen haben möchte, bedacht an die Entwicklung herangehen. Die Ecos verstehen diesbezüglich keinen Spaß und werden durch die wirklich gute KI bestens unterstützt. Fronten können sich natürlich zwischen allen drei Fraktionen bilden, da es viele Auslöser gibt. Leider sind die nicht sofort ersichtlich, doch wenn es soweit ist, weiß man woran es gelegen hat.
Auch Items sind wieder begehrt und durchaus nützlich einzusetzen, variieren je nach Rasse und Forschungsstand.
Unzählige Animationen Optisch präsentiert sich das neue Anno von einer überzeugenden Seite. Mit unzähligen Animationen und satten Farben sowie einer überwältigenden Unterwasser Ansicht hinterlässt es einen bleibenden Eindruck. Beanstanden könnte man den teilweise schwer zu erkennenden Unterschied zwischen Gebäudetypen und die Optik diverser Militäreinheiten die weniger gefährlich aussehen als sie in Wirklichkeit sind.
Akustisch gibt es wenig zu berichten, nur das was präsentiert wird ist sauber gemacht und unterhaltsam. Die Musik ist ein angenehmer Begleiter, stört nicht und wird auch nach Stunden nicht nervig.
Mehr Militär, mehr Kampf
Ob auf dem Land, zur See oder unter Wasser, uns steht ab einem gewissen Entwicklungsgrad ein beträchtliches Arsenal an Waffen zur Verfügung. Auch wenn man es der einen oder anderen Einheit nicht zutraut weil sie optisch nicht danach aussieht, so wird man gelegentlich überrascht sein welchen Schaden sie in der Praxis anrichten können. Und wie kann es auch anders sein? Die ultimative Waffe ist die Atombombe. Doch wiedererwarten macht diese weit weniger Schaden als man sich erhoffen würde. So z.B. beim Einsatz gegen eine mit einem Schutzschirm verteidigte Stadt, wo sie gerade mal den Schirm beschädigt. Doch generell kann man sagen, das Balancing ist durchaus gut gelungen.
Neuer Style Entsprechend dem Zeitalter wurde auch am Menü gebastelt, welches sich wesentlich moderner gibt als seine Vorgänger. Auch diverse Änderungen findet man laufend wenn auch nicht immer angenehm gelöst. So hätte man z.B. beim Baumenü, sofern man rassenfremde Gebäudetypen errichtet, für eine blinkende Umrahmung sorgen können, was uns ungewollte Bauabschnitte ersparen würde, bzw. uns daran erinnert dass man sich nun in einem anderen Baumenü befindet. Die Bedienung geht ähnlich angenehm von der Hand wie bei den Vorgängern.
Multiplayer Mit der bekannten Endlosrunde punktet Anno 2070 erneut. Der wohl beliebteste Part im Bereich Multiplayer und das bereits seit den ersten Teilen. Doch dem nicht genug hat man sich etwas überaus Interessantes einfallen lassen, die Weltereignisse, dem gemeinsamen Spiel gegen eine KI. Man bekommt eine Kampagne vorgesetzt und kann diese mit anderen Spielern bestreiten. Sehr positiv, stabile Server und unkomplizierter Beitritt. Selbstverständlich wächst bei diesen Missionen auch das Prestige.
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