Razer Tiamat 2.2 V2 - Test/Review
Bereits vor fünf Jahren versuchte Razer mit einem 2.2-Gaming-Headset für Aufsehen zu sorgen - leider ohne Erfolg.
Von Christoph Miklos am 23.11.2017 - 16:12 Uhr

Fakten

Hersteller

Razer

Release

Oktober 2017

Produkt

Headset

Preis

ab 99 Euro

Webseite

Media (8)

Einleitung & Datenblatt

Einleitung
Bereits vor fünf Jahren versuchte Razer mit einem 2.2-Gaming-Headset für Aufsehen zu sorgen - leider ohne Erfolg. Klanglich konnte das „Tiamat“ nämlich nicht überzeugen (zu unserem Testbericht). Ob die Neuauflage mit dem Zusatz „V2“ die Mängel des Vorgängers ausmerzen kann? Über Razer
Razer ist der weltweit führende Anbieter von professioneller Gaming-Hardware, Software und Systemen. 1998 wurde das Unternehmen in Carlsbad, Kalifornien, gegründet. Heute hat Razer weltweit neun Niederlassungen. Razer-Produkte werden von den anspruchsvollsten Profi-Gamern weltweit in Turnieren benutzt und bieten Spielern den entscheidenden Wettbewerbsvorteil durch Spitzentechnologie und preisgekröntes Design. Wir leben unser Motto: For Gamers. By Gamers.
Datenblatt
• Bauart: geschlossen • Gewicht: ca. 414 g • Anschluss: 3,5 mm Klinke • Kabellänge: 1,30 m + 2 m langes Splitter-Kabel • Kopfhörer: Farbe: Schwarz Frequenzbereich: 20 - 20.000 Hz Impedanz Frontlautsprecher: 32 Ohm Impedanz hintere Lautpsprecher: 16 Ohm Max. Eingangsleistung: 50 mW Treiber: 4x 50 mm Neodym Magneten • Mikrofon: Frequenzbereich: 100 - 10.000 Hz Rauschabstand: >58 dB Empfindlichkeit (@ 1 kHz): 38 ± 3 dB Ausrichtung: unidirektional
Preis: 99 Euro (Stand: 23.11.2017)
Testsystem
• Mainboard: ASUS ROG Zenith Extreme • Prozessor: AMD Ryzen Threadripper 1950X @ 16x 4,0 GHz • Arbeitsspeicher: Ballistix Elite DIMM Kit 32GB, DDR4-3000 • Grafikkarte: Inno3D GeForce GTX 1080 Ti iChill X4 Ultra • Prozessorkühler: Enermax LiqTech TR4 240 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound BlasterX AE-5 • Festplatten: Toshiba OCZ RD400 512GB, M.2 • Gehäuse: be quiet! Dark Base Pro 900 • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Monitor: LG Electronics 34UC79G-B • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Sonstiges: Diverse Computerspiele, Audio-CDs und Blu-rays

Verarbeitung & Technik

Verarbeitung
Das Tiamat 2.2 V2 kommt in einem stabilen Karton bei uns in der Redaktion an. Obwohl das gesamte Headset aus schwarzem, mattem Kunststoff gefertigt worden ist, kann sich die Verarbeitungsqualität durchaus sehen lassen. Die gesamte Konstruktion ist sehr robust gestaltet und damit selbst im harten eSport-Alltag für eine lange Einsatzdauer ausgelegt. Das bewegliche Kopfband ist entsprechend breit und für einen hohen Tragekomfort mit einer ebenso breiten Polsterung ausgestattet. Die Ohrmuscheln werden von massiven Aluminiumträgern gehalten. Das Mikrofon lässt sich praktischerweise bei Bedarf aus der linken Ohrmuschel herausziehen und bei Nichtverwendung wieder einfahren. Der zweigliedrige Mikrofonarm besteht aus einem festen Kunstoffpart und einem biegsamen vorderen Gummiabschnitt, lässt sich somit also nur in einem gewissen Maß justieren. Last but not least wäre da noch das angenehme Eigengewicht von 414 Gramm. Verarbeitungsmängel konnten wir bei unserem Testmuster nicht feststellen. Technik
Die Lautsprecher sind gut isoliert, um Außengeräusche in einem recht hohen Maß zu dämpfen. Als Kopfhörer eingesetzt, bietet dies zugleich den Vorteil, auch die Umgebung selbst bei lautem Musikgenuss nicht zu belästigen. Das Besondere an unserem Testmuster: Für die Wiedergabe sorgen gleich vier Neodym-Magneten (pro Kopfhörerseite zwei Treiber) mit einem Durchmesser von je 50 Millimetern. Die Treiber arbeiten in einem Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz bei einer Impedanz von 32 Ohm vorn und 16 Ohm hinten. Der Anschluss erfolgt über ein 1,3 Meter langes Basiskabel mit Single-3.5-mm-Klinkenanschluss. Für PC-Anwender liegt ein Y-Splitterkabel mit einer Gesamtlänge von zwei Metern bei. Beide Kabel sind sehr flexibel und textilummantelt. Mittels Kabelfernbedienung kann man die Lautstärke regeln und das Mikrofon stummschalten. Ebenfalls sehr praktisch: An der rechten Ohrmuschel findet man noch einen Schalter, mit dem man den Betrieb mit zwei oder vier Treibern aktivieren kann.

Praxis & Tragekomfort

Praxis
In unserem Alltagstest (Battlefield 1, Counter-Strike: Global Offensive, Destiny 2, Overwatch, Blu-ray-Filme und Audio-CDs) schlägt sich das Headset nur mäßig gut. Unser Testmuster bietet zwar einen kraftvollen und dynamischen Bass, bei der Wiedergabe von hohen Tonlagen scheitert das Razer Headset aber kläglich. Darüber hinaus fehlt es auch im Mittelton-Bereich an Präsenz. Dementsprechend sollten Musik-Fans lieber einen großen Bogen um das Tiamat 2.2 V2 machen. Gelegenheitsspieler sollten mit der Soundqualität kein Problem haben. Die Ortung von gegnerischen Spielern war im Großen und Ganzen in Ordnung. Tragekomfort
Dank der gut gepolsterten Ohrkissen eignet sich das Headset ideal für lange Spielzeiten. Selbst nach mehr als fünf Stunden konnten wir keine Schmerzen an den Ohren feststellen, was wiederum für den hohen Tragekomfort unseres Testmusters spricht. Einen weiteren Pluspunkt bekommt das Headset für das automatisch anpassende Kopfband, das den Komfort zusätzlich unterstreicht. Kleiner Wehrmutstropfen: Die Kunstlederpolsterung sorgt schnell für schwitzende Ohren (vor allem im Sommer).
Mikrofon
Die Sprachqualität des Mikrofons überprüften wir wie immer mit den aktuellen Skype-, Teamspeak- und Discord-Versionen. In sämtlichen VOIP-Programmen wurde unsere Stimme zwar deutlich übermittelt aber es war stets ein leichtes Hintergrundbrummen zu hören. Preis und Verfügbarkeit
Das Razer Tiamat 2.2 V2 ist ab sofort für 99 Euro (Stand: 23.11.2017) im Handel erhältlich.

Fazit & Wertung

Christoph meint: Stabile Bauweise trifft auf klangliche Schwächen!

Auch das überarbeitete Tiamat 2.2 konnte uns nur bedingt überzeugen. Für das neuste Razer Headset sprechen die stabile Verarbeitungsqualität, der recht hohe Tragekomfort und das schlichte Design. Diesen positiven Aspekten stehen der maue Klang (zu wenig Dynamik, kaum präsente Mitten und unpräzise Höhen) und das nervige Hintergrundbrummen des Mikrofons gegenüber. Zu allem Überfluss ist der Verkaufspreis von knapp 100 Euro für das Gebotene einfach viel zu hoch. Kurz gesagt: Keine Empfehlung.

70%
Verarbeitung
9
Klang
6
Tragekomfort
8
Mikrofon
7
Anbindung
8
Preis
6
Richtig gut
  • stabile Verarbeitung
  • zeitloses Design
  • recht hoher Tragekomfort
  • kräftiger Bass
  • langes und flexibles Audiokabel
  • auch geeignet für Konsolen und Smart Devices
Verbesserungswürdig
  • kaum präsente Mitten
  • unpräzise Höhen
  • Hintergrundbrummen beim Mikrofon
  • Polsterung sorgt für schwitzende Ohren
  • zu hoher Preis für das Gebotene
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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