Gigabyte Radeon R9 285 OC - Test/Review (+Video)
Auf dem Datenblatt sieht die neue R9 285 mit Tonga Pro Grafikeinheit langsamer aus als die Radeon R9 280, die sie ersetzen soll. Doch der erste Eindruck täuscht!
Von Christoph Miklos am 02.09.2014 - 14:13 Uhr

Fakten

Hersteller

Gigabyte

Release

September 2014

Produkt

Grafikkarte

Preis

ab 232,90 Euro

Webseite

Media (11)

Tonga Pro

Im Vorfeld der R9 285 Präsentation hielt sich unsere Freude in Grenzen. Vergleicht man nämlich eine brandneue R9 285 mit einer deutlich älteren R9 280, findet man kaum Unterschiede bei den technischen Spezifikationen:
Name AMD Radeon R9 280 AMD Radeon R9 285
GPU 28nm Tahiti 28nm Tonga
Shader Einheiten 1792 1792
Textur-Einheiten 112 112
ROPs 32 32
GPU-Takt bis zu 933 MHz bis zu 918 MHz
Speichertakt 1.250 MHz 1.375 MHz
Speicherinterface 384 Bit 256 Bit
Speichermenge 3 GB 2 GB
Speicherbandbreite 240 GByte/s 176 GByte/s
TDP 250 Watt (2x 6 Pin) 190 Watt (2x 6 Pin)
Im Hinblick auf die Auflistung der Eckdaten sieht es somit zunächst einmal gar nicht gut für die Radeon R9 285 aus. Immerhin: Der Stromverbrauch konnte deutlich gesenkt werden. Aber das ist nicht unbedingt ein Top-Kaufargument für einen Spieler. Ein Ass hat aber die neue Radeon Karte im Ärmel: die Tonga-GPU. Entgegen einiger Gerüchte handelt es sich hierbei nämlich nicht um einen simplen Neuaufguss der Tahiti-GPU. Die neue Grafikeinheit punktet unter anderem mit einer deutlich höheren Anzahl an Asynchronous Compute Engines (ACE): Hier kommen ganze acht zum Einsatz, die Radeon-Modelle R9 280 und R9 280X können lediglich auf zwei zurückgreifen. Laut eigenen Angaben von AMD führt dies zu einer zwei bis vier Mal so hohen Tesselation-Leistung. Zudem hat die Radeon R9 285 auch das von der 290er Baureihe her bekannte Quad-Shader-Layout, wodurch pro Taktzyklus vier statt nur zwei Primitives gerendert werden können. Auch das kleinere Speicherinterface stellt keinen Performanceverlust für die neue R9 285 dar: AMDs Lösung für dieses Problem sieht so aus, dass die GPU in die Lage versetzt wurde, Farbdaten des Framebuffers in einem verlustfreien, komprimierten Format lesen und schreiben zu können. Für das Media Processing hat AMD aber auch den Fixed Function Encoder innerhalb der VCE (Video Coding Engine) überarbeitet. Damit unterstützt die VCE sowie die Baseline- als auch die Main-Profiles für das Encoding von H.264 Inhalten.
Überarbeitung bei OverDrive
Erstmals überhaupt bietet AMD nun die Möglichkeit, die maximale Lüfterdrehzahl im Übertaktungstool "Overdrive" festlegen zu können. Diese Funktion wird mit der finalen Version des Catalyst 14.8 verfügbar sein, aber nur mit Karten der zweiten und dritten Generation der GCN-Architektur funktionieren (Radon R7 260 und 260X, R9 285, R9 290 und 290X).
Natürlich werden von der „Tonga“-GPU auf der Radeon R9 285 auch die Features wie Mantle, TrueAudio und eine XDMA-Engine (welche die CrossFire-Bridge überflüssig macht) unterstützt.
AMDs Wunderwaffe „Mantle
Auch die Gigabyte Radeon R9 285 OC unterstützt AMDs Mantle-Technik. Mit „Mantle“ hat AMD ein Gegenstück zu DirectX veröffentlicht. Der frische Wind ist auch bitter nötig, denn seit Ende 2009 tut sich bei der Microsoft-API nichts mehr. Das könnte sich nun etwas rächen, denn AMDs Mantle will durch eine Entlastung des Prozessors teilweise deutlich mehr FPS an den Bildschirm senden. Dafür müssen aber ein paar Voraussetzungen erfüllt werden. Um die Vorteile von Mantle zu nützen benötigt man eine AMD-Grafikkarte mit der Architektur Graphics Core Next, was ab der Radeon-Familie HD 7000 der Fall ist. Theoretisch könnten auch NVIDIAs GeForce-Karten Mantle unterstützen, daran haben aber beide GPU-Schmieden kaum ein Interesse. Abgesehen davon muss als Betriebssystem Windows 7 oder Windows 8 in der 64-Bit-Version am Rechner laufen. Last but not least benötigt man noch den aktuellen AMD Grafikkartentreiber.
Neues bei Never Settle Forever
Zusammen mit dem Release der Radeon R9 285 aktualisiert AMD auch sein „Never Settle Forever“-Programm. So wird es eine „Never Settle: Space Edition“ geben. Star Citizen wird Bestandteil des Gold- und Silver-Rewards werden. Eine weitere Neuankündigung im „Never Settle Forever“-Programm ist Alien: Isolation. Käufer einer Grafikkarte mit Gold-Reward erhalten ab dem 07. Oktober Zugang zum Horror-Survival-Shooter.

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen