Drobo 5N - Test/Review
NAS-Geräte sind mittlerweile nicht nur bei Unternehmen sehr gefragt, auch für private Anwender werden die „Speichergiganten“ immer interessanter und vor allem erschwinglicher.
Von Christoph Miklos am 20.06.2016 - 19:21 Uhr

Fakten

Hersteller

Drobo

Release

2015

Produkt

DAS-Gerät

Preis

478 Euro

Webseite

Media (6)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
NAS-Geräte sind mittlerweile nicht nur bei Unternehmen sehr gefragt, auch für private Anwender werden die „Speichergiganten“ immer interessanter und vor allem erschwinglicher. Der hierzulande noch recht unbekannte Hersteller Drobo hat sich auf hochwertige NAS-Geräte spezialisiert. Wir durften das „5N“-Modell mit Gb-LAN-Anschluss auf den Prüfstand schicken.
Über Drobo
Drobo makes award-winning data storage products for Small and Medium Businesses and Individual Professionals that provide an unprecedented combination of sophisticated data protection and management features, affordable capacity, and ease-of-use. With over 50 industry awards and hundreds of thousands of customers worldwide, Drobo has demonstrated success solving the three major storage challenges in one device – data protection, capacity adjustment, and application service-level optimization – through patented BeyondRAID™, Thin Provisioning / Reclamation, and the breakthrough Automated Data-Aware Tiering technology. WIRED Magazine recently named Drobo as one of The 10 Silicon Valley Companies You Wish You Worked for (or Started) so check out our job openings here. It’s not too late to join Drobo!
Datenblatt
• Festplatte: N/A • intern: 5x 3.5" SATA 6Gb/s, 1x mSATA • extern: 1x Gb LAN • zusätzliche Anschlüsse: 1x mSATA • RAID-Level: BeyondRAID • Lüfter: 1x • Leistungsaufnahme: keine Angabe (Betrieb), keine Angabe (Leerlauf) • Abmessungen (BxHxT): 150.3x185.4x262.3mm • Gewicht: 3.85kg • Herstellergarantie: zwei Jahre
Preis: 430 Euro (Stand: 20.06.2016)
Testsystem
• Mainboard: ASUS ROG Strix X99 Gaming • Prozessor: Intel Core i7-5960X Extreme Edition @ 8x 4.0 GHz • Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX DIMM Kit 32GB, DDR4-2800 • Grafikkarte: 2x EVGA GeForce GTX 1080 SC Gaming ACX 3.0 • Prozessorkühler: Alpenföhn Olymp • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: diverse von Toshiba • Gehäuse: Corsair Graphite Series 760T • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 10 Home 64-Bit • Peripherie: Razer DeathAdder Chroma, Razer BlackWidow Ultimate Chroma und Astro Gaming A40 Headset • Monitor: ASUS MG279Q • Zimmertemperatur: ca. 21°C

Testbericht

Verarbeitung und Inbetriebnahme
Das komplett schwarz beschichtete Drobo 5N NAS-Gerät kommt in einem sehr stabilen Karton bei uns in der Redaktion an. Der längliche Würfel misst 150.3x185.4x262.3 mm (BxHxT) und bringt knapp vier Kilogramm auf die Waage. Unser Testmuster wurde hauptsächlich aus Kunststoff gefertigt und hinterlässt einen sehr positiven Eindruck in puncto Verarbeitungsqualität. An der Unterseite sorgen vier kleine Standfüße für einen rutschfesten Stand und eine minimale Entkopplung.
An der Vorderseite findet man nicht nur die sehr hellen Status-LEDs, sondern auch die insgesamt fünf Einschübe für 3.5“ bzw. 2.5“ Laufwerke. Die Festplatten/SSDs können werkzeuglos installiert werden. An der Rückseite wurden der Strom- und der Gigabit-LAN-Anschluss untergebracht. Auf zusätzliche Anschlussmöglichkeiten (zum Beispiel USB 3.0) verzichtet Drobo beim 5N. Vorbildlich: Im Lieferumfang ist ein Patch-Kabel (1,2 Meter) enthalten.
An der Unterseite des NAS-Gerätes findet man einen Steckplatz für eine optionale mSATA SSD, welche bei Bedarf die Performance des NAS-Systems verbessert.
Technik und Software
Das Highlight unseres Testmusters ist die BeyondRaid-Technologie, die einen Raid-Verbund aus verschiedenen Festplatten (unterschiedliche Kapazitätsgrößen und Hersteller) zulässt. Dank dieser Technik lassen sich so zum Beispiel ältere 500 GB mit modernen 6 TB Festplatten kombinieren.
„BeyondRaid“ verwendet prinzipiell Raid-Technik, hat dann aber doch mit klassischem Raid nicht viel zu tun. Es ist zum Beispiel möglich von der Größe her unterschiedlichste Platten einfach zu mischen ohne Speicherplatz zu verlieren. Auch die Anordnung der einzelnen Platten im Drobo 5N ist egal. Außerdem kann man kurzerhand von der einfachen Ausfallssicherheit auf doppelte umschalten (sofern sich drei Platten im Drobo befinden) und ist so gegen zwei gleichzeitige Festplattenausfälle gefeit.
Ein weiteres Feature: Man kann bei Speicherplatzbedarf eine kleine Platte herausnehmen und diese durch ein größeres Modell ersetzen. Der neue Speicherplatz steht dann sofort zu Verfügung. Abgerundet wird die Technik durch eine Art automatische „Heilung“ der Festplatten. Stellt das NAS-Gerät zum Beispiel fehlerhafte Abschnitte (Sektoren) auf einer Platte fest, so vermeidet das Gerät, dort Daten abzulegen und gewährleistet so Datensicherheit. Ebenfalls vorbildlich: Bei einem plötzlichen Stromausfall werden noch sämtliche Daten auf die Festplatte/n geschrieben. Das alles macht die Drobo 5N automatisch. Man benötigt keine aufwändige Konfiguration.
Für unseren Testzweck kamen folgende Festplatten zum Einsatz:
1x Toshiba P300 1TB 1x Toshiba P300 2TB 1x Toshiba X300 4TB 1x Toshiba X300 6TB 1x Western Digital WD Blue 500GB
Drobo verwaltet diese fünf Platten so, als ob es nur eine einzige wäre. Probleme (Verbindungsabbrüche, Performance-Einbrüche) konnten wir mit dieser Kombination nicht feststellen. Theoretisch hätten wir auch HDDs mit SSDs mixen können. Einzige Beschränkung: das Drobo 5N „fasst“ maximal 64 TB.
Wie die anderen Drobo Familienmitglieder, verwendet auch das Drobo 5N die hauseigene Drobo Dashboard-Anwendung zur Konfiguration und Einrichtung des Gerätes. Die kleine App ist schnell installiert und ermöglicht es auch, mehrere User einzurichten. Demnach handelt es sich beim 5N um kein Single-User-Gerät. Speziell für das Drobo wurden diverse Programme optimiert: CrashPlan (Cloud-Tool), Elephant drive (Cloud Backup), FireFly (Open-Source Media Server für iTunes), Modoboa Mailserver, MediaTomb, MySQL, Plex Media Server und Transmission (BitTorrent Client).
Zur Kühlung des Systems wurde ein 120-mm-Lüfter verbaut, der während unserer Testzeit seine Arbeit sehr leise verichtete. Schade bloß, dass die Festplattenschächte keine Entkopplung besitzen. Man muss also mit einer hörbaren „Vibration“ leben.
Thema Performance: Wir konnten mit unserem Testaufbau Geschwindigkeiten von bis zu 120 MB/s messen. Eine ordentliche Leistung!
Preis und Verfügbarkeit
Die Drobo 5N ist ab sofort für knapp 430 Euro (Stand: 20.06.2016) im Handel erhältlich. Die Garantiezeit beträgt zwei Jahre.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Erstklassiges NAS-Gerät!

In den letzten Jahren hatten wir schon zahlreiche NAS-Geräte in unserer Redaktion, doch in puncto Bedienung/Komfort setzt das 5N von Drobo neue Maßstäbe. Die fortschrittliche BeyondRaid-Technologie sorgt für viel Sicherheit und eine kinderleichte Handhabung - ohne dabei den Anwender mit einer aufwändigen Konfiguration zu nerven. Auch die Verarbeitungsqualität und die übersichtliche Software sprechen für unser Testmuster. Schade bloß, dass der Hersteller auf eine Entkopplung der Festplatten verzichtet hat. Silent-Anwender werden demnach nur wenig Freude mit unserem Testmuster haben.

90%
Verarbeitung
9
Technik
10
Ausstattung
8
Kühlung
9
Preis
7
Richtig gut
  • saubere und stabile Verarbeitung
  • einfacher Ein- und Ausbau der Festplatten
  • erstklassige BeyondRaid-Technologie
  • gute "Schutzfunktionen"
  • zahlreiche Programme
  • einfache Handhabung (übersichtliche App)
  • hohe Performance
  • Multi-User-Gerät
Verbesserungswürdig
  • nur geringe Vibrationsdämpfung
  • für private Anwender hoher Preis
  • nur LAN-Anschluss
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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