Einleitung
Nach dem Megaseller „Gothic 3“ veröffentlicht Publisher JoWood seinen günstigen First-Person-Shooter mit dem interessanten Namen „The Mark“.
Im Spiel schlüpft ihr wahlweise in die Rolle eines Elitesoldaten und Geheimagenten und wie sollte es anders sein: ihr rettet –mal wieder- die Welt vor den bösen Terroristen.
B-Movie Story
Bei der Storylinie haben die Schreiber von „The Mark” nur sehr wenig Zeit investiert, denn die Hintergrundgeschichte könnte locker aus einem 2 Millionen Dollar B-Movie sein.
Trotzdem wollen wir kurz die dünne Story anschneiden:
Terroristen haben nukleare Waffen gestohlen und wollen damit London bedrohen.
Zum Glück gibt es aber die beiden Söldner Hawke und Fletch, die hoffentlich die Welt und vor allem London vor dem absoluten Chaos retten können.
Soviel zu der Backgroundstory von „The Mark“.
Zeitlupe oder Thermosicht?
Bevor ihr mit dem ersten Level beginnt könnt ihr euch für den Soldaten Hawke oder Fletch entscheiden.
Beide Charaktere besitzen unterschiedliche Fähigkeiten.
So kann zum Beispiel nur Steve Fletcher einen Zeitlupenmodus aktivieren und damit in bester „Matrix“-Manier Gegner erledigen.
Söldner Hawke besitzt dafür ein Röntgengerät und mit diesem kann er Gegner auch hinter Gegenständen sehen und anvisieren.
Im laufe des Spieles könnt ihr immer wieder zwischen den beiden Helden wechseln – wir haben aber die meiste Zeit über mit dem "Max Payne-Verschnitt" gekämpft…
Rettet die Welt
Rettet die Welt und Fletcher’s Schwester
Sämtliche Missionen laufen streng linear ab und hier und da erwartet euch ein –weniger- spannendes Scriptevent.
Ihr reist quer über den Globus und so ballert ihr einmal in einer alten Flugzeughalle herum und ein anders Mal kämpft sich euer Held durch unterirdische Terroristenanlagen.
Zu der Mission „Rettet London und die Welt“ kommt noch dazu, dass ihr auch die Schwester von Agent Fletcher aus den Händen der Bösewichte befreien müsst.
95% des Spieles verbringt ihr damit massenhaft Gegner zu erledigen und daher stellt sich schon nach knapp zwei Stunden Spielzeit ein ziemlicher Frustfaktor ein - kurz gesagt: ein typisches "Zwischendurch"-Game.
Zahlreiche Waffen und eine dümmliche K.I.
Wer im neusten JoWood Shooter eine clevere K.I. a la Far Cry erwartet, der hat sich ziemlich geschnitten, denn die Entwickler haben lieber auf Masse statt Klasse gesetzt und dementsprechend leicht kann man die Gegner auch auf die Bretter schicken.
Als kleines Trostpflaster bekommt ihr aber dafür zahlreiche Waffen spendiert.
Euer Waffenarsenal umfasst Pistolen, Uzis, Maschinenpistolen und Gewehre sowie Granaten und Schrotflinten.
Grafik in der Zeitmaschine
2006 war das Jahr der revolutionären Grafikengines, doch leider ist das wohl an „The Mark“ spurlos vorbeigegangen.
Fast alle Animationen wirken arg lächerlich und die Physikengine lässt auch nicht gerade ihre Muskeln spielen.
Was aber viel schlimmer ist: die Leveltexturen sind extrem matschig und sämtliche Modells sehr polygonarm.
Schlussendlich konnten uns nur die hübschen Unschärfeeffekte überzeugen und zum Weiterspielen motivieren.
Soundtechnisch erwarten euch einige nette Sprecher und auch die Waffensounds hören sich sehr realistisch an.
Koop-Modus und Multiplayer-Part
Wenn „The Mark“ schon einiges falsch gemacht hat, so kann der spannende und actiongeladene (bis zu 16 Spieler) Massive-Kooperationsmodus alles wieder wettmachen.
Es macht enorm viel Spaß mit seinen Freunden im LAN gegen die unterschiedlichsten Terroristenorganisationen zu kämpfen und auch der die beiden Multiplayer-Parts (Team Deathmatch und Map Control) konnten uns überzeugen.
Auszeichnung/en
Auszeichnung/en
Wertung
„Schwacher Shooter mit spannenden Koop-Modus!
“
The Mark ist ein linearer Shooter ohne großartige Storyelemente und Bahnbrechender Grafikengine – halt ein typisches „kann man, muss man aber nicht gespielt haben”-Game.
Nach Grafikhighlights wie Far Cry, Half Life 2 und Splinter Cell wirkt „The Mark“ arg billig und wären da nicht die Unschärfeffekte, dann hätte der ambitionierte Gamer gar nichts fürs Auge mehr.
Etwas kam uns aber trotzdem komisch vor: schwaches Grafikgerüst, aber trotzdem nur durchschnittlich 50 FPS mit einem Quad-Core-Prozessor und GeForce 8800 GTX Grafikkarte?!
Dank des spaßigen Koop-Modus konnte JoWood’s neuster FSP zumindest die 70%-Hürde schaffen.
Richtig gut
- nette Effekte
- Koop-Modus
- gute Sprecher
- zahlreiche Waffen
- viel Action
- kurze Ladezeiten
- passender Soundtrack
Verbesserungswürdig
- K.I.
- hässliche Levels
- sehr linear
- öde Story
- Ende?!
- Grafikengine ziemlich veraltet
- ruckelt auch auf High-End-Rechnern
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
Prozessor: 1,8 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MB-Ram
Grafikkarte: 128 MB-Ram Grafikkarte
Festplatte: 2,2 GB
Sound: Soundkarte
Sonstiges: Maus, Tastatur, Gamepad, DVD-Laufwerk und ISDN-Verbindung oder schneller
Testsystem:
-Mainboard: EVGA nForce 680i SLI | Sockel: 775 |Bios: P21
-Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX6700, 4 x 2,66GHz@2,93 GHz
-Arbeitsspeicher: 4 GB DDR2-800 von G.Skill (CL 4)
-Grafikkarte: SLI 2x EVGA GeForce 8800 GTX
-CPU-Cooling: Noctua NH-U12F
-Netzteil: Tagan TurboJet 1100 Watt
-Sound: Creative SoundBlaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Motiv 4 You 2
-Festplatte: 2x Seagate S-ATA (7200rpm) 250 GB, 1x Hitachi S-ATA (7200rpm) 250 GB und 2x Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB
-Gehäuse: Chieftec UNI-Big Tower
-Gehäuseventilation: Rear: 2x 120mm; Side: 2x 90mm; HDD-Cooling: 3x 90mm
-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD-Rom und Floppy Laufwerk (No-Name)
-Betriebssystem: Windows XP Prof. SP 2
-Eingabegeräte: Logitech Ultra-Flat-X Keyboard und Logitech G1
-Software/Testgeräte: Memtest86, Futuremark 06, Speedfan, Everest, db-Meter, Multimeter, Thermometer-Exo
-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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