Intel Ivy Bridge - Test/Review
Mit „Ivy Bridge“ stellt Intel die mittlerweile dritte Core-i-Generation vor, wir haben das Topmodell Intel Core i7 3770K im Test.
Von Christoph Miklos am 24.04.2012 - 03:36 Uhr

Fakten

Hersteller

Intel

Release

23.04 2012

Produkt

Prozessor

Preis

126 - 307,08 Euro

Webseite

Media (10)

Einleitung

Einleitung
Mit „Ivy Bridge“ stellt Intel die mittlerweile dritte Core-i-Generation vor, wir haben das Topmodell Intel Core i7 3770K im Test.
Über Intel
Intel Corporation (Integrated electronics) ist ein US-amerikanischer Halbleiterhersteller mit Hauptsitz in Santa Clara, Kalifornien. Er wurde 1968 von Mitarbeitern des Unternehmens Fairchild Semiconductor gegründet. Intel ist vor allem für PC-Mikroprozessoren bekannt, bei denen das Unternehmen weltweit einen Marktanteil von ungefähr 80 % hält. Außerdem produziert Intel diverse weitere Arten von Mikrochips für Computer, zum Beispiel Chipsätze für Mainboards („Intel ICH“, „Intel GMA“), WLAN und Netzwerkkarten sowie Embedded CPUs und Flash-Speicher. Vorstandsvorsitzender ist zurzeit Paul Otellini.
Datenblatt
• Quad-Core "Ivy Bridge" • TDP: 77W • Fertigung: 22nm • DMI: 5GT/s • L2-Cache: 4x 256kB • L3-Cache: 8MB shared • Stepping: keine Angabe • IGP: HD Graphics 4000, 650MHz (Turbo: 1150MHz) • Memory Controller: Dual Channel PC3-12800U (DDR3-1600) • Turbo Boost (3.90GHz), Hyper-Threading, Multiplikator frei wählbar
Testsystem Intel Core i7 3770K
• Mainboard: ASUS Sabertooth Z77 • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 580 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis KHX2133C11D3K4/16GX • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn Himalaya • Netzteil: Cooler Master GX750 • Festplatte: 1000 GB WD S-ATA III Festplatte, 7200 U/min • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit
Testsystem Intel Core i7-3960X
• Mainboard: ASUS Rampage IV Extreme • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 580 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis KHX2133C11D3K4/16GX • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn Himalaya • Netzteil: Cooler Master GX750 • Festplatte: 1000 GB WD S-ATA III Festplatte, 7200 U/min • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit
Testsystem Intel Core i7-990X
• Mainboard: ASUS Rampage III Extreme • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 580 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis KHX2133C11D3K4/16GX • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn Himalaya • Netzteil: Cooler Master GX750 • Festplatte: 1000 GB WD S-ATA III Festplatte, 7200 U/min • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit
Testsystem Intel Core i7-2600K
• Mainboard: Gigabyte GA-Z68X-UD7-B3 • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 580 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis KHX2133C11D3K4/16GX • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn Himalaya • Netzteil: Cooler Master GX750 • Festplatte: 1000 GB WD S-ATA III Festplatte, 7200 U/min • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit
Testsystem AMD FX-8150 / Phenom II X6 1100T
• Mainboard: ASUS Crosshair IV Extreme • Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 580 • Arbeitsspeicher: Kingston HyperX Genesis KHX2133C11D3K4/16GX • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn Himalaya • Netzteil: Cooler Master GX750 • Festplatte: 1000 GB WD S-ATA III Festplatte, 7200 U/min • Betriebssystem: Windows 7 Home Premium 64-Bit

Ivy Bridge in der Übersicht

Der Core i7 3770K
Der Intel Core i7 3770K besitzt vier native Kerne, 3,5 GHz Standardtakt und beherrscht Hyperthreading, sodass er acht Aufgaben („Threads“) gleichzeitig abarbeiten kann. Abhängig von der Wärmeentwicklung und dem maximalen Energieverbrauch des Prozessors steigert die integrierte Turbofunktion den Takt des Intel Core i7 3770K auf bis zu 3,9 GHz, solange nur ein Kern belastet wird. Bei Belastung aller Kerne sind immer noch 3,7 GHz drin. In unseren Benchmarks des Core i7 3770K war der Turbo praktisch durchweg aktiv, meist lag der Takt des Core i7 3770K bei 3,7 bis 3,8 GHz, je nachdem wie viele Cores gerade vom jeweiligen Spiel in Beschlag genommen werden.
Neuerungen
Die größte Veränderung von Ivy Bridge gegenüber Sandy Bridge sind die von 32 auf 22 Nanometer verkleinerten Strukturen. An der Prozessorarchitektur hat Intel zwar kleinere Details verbessert und ein paar neue Befehle zur Multimedia-Berechnung sowie ein Zufallszahlengenerator für Kryptografieaufgaben eingebaut, für Spieler Relevantes gibt es aber kaum: Der integrierte Speicher-Controller der Ivy-Bridge-CPUs unterstützt nun offiziell DDR3-1600 statt DDR-1333, und mit PCI Express 3.0 verdoppelt sich die Bandbreite annähernd gegenüber PCI Express 2.0 - in der Praxis hat aber weder das eine noch das andere größere Auswirkungen, zumal die meisten Sandy-Bridge-Boards ohnehin mit DDR3-1600 zusammenspielen. Dazu kommen einige Vereinfachungen für Übertakter wie eine größere Auswahl an möglichen Multiplikatoren, feiner abgestufte Optionen zum Übertakten des RAM sowie unabhängiger voneinander einstellbare Taktfrequenzen für einzelne Komponenten, wodurch das System bei Übertaktungsversuchen einfacher stabil zu halten ist.
Neues Mainboard nicht zwingend notwendig
Ivy-Bridge-Prozessoren passen nicht nur in den gleichen Sockel 1155 wie die Vorgänger, sondern laufen auch noch auf den meisten Sandy-Bridge-Mainboards. Grundsätzlich für Ivy Bridge geeignet sind laut Intel alle Sandy-Bridge-Mainboards mit P67-Chipsatz (ohne Ausgang für die integrierte Grafik, dafür mit Übertaktungsoptionen), mit der H6x-Serie (mit Grafikausgang aber ohne Übertaktungsfunktionen) und der Z68-Chipsatz, der Grafikausgang und Übertaktungsfunktionen vereint. Wer noch kein geeignetes Sockel-1155-Mainboard besitzt, sollte dagegen zu einer der bereits erhältlichen Platinen mit einem der neuen H77-, Z75- oder Z77-Chipsätze greifen, die auch die älteren Sandy-Bridge-CPUs unterstützen. In Kombination mit einem Ivy-Bridge-Prozessor stehen dann erstmals PCI-Express-Schnittstellen nach dem neuen 3.0-Standard zur Verfügung. Während der H77-Chipsatz keine Übertaktungsfunktionen für den Arbeitsspeicher und nur einen Grafikkarten-Slot bietet, ist die Z-Serie eher für Übertakter geeignet und bietet mehr entsprechende Optionen. Auch Mainboards mit zwei Grafikkartensteckplätzen für Crossfire- oder SLI-Systeme sind nur mit einem Z7x-Chipsatz machbar, der Z77 unterstützt bis zu drei Grafikkarten-Slots, der Z75 maximal zwei. Wir empfehlen Spielern ein Mainboard mit Z77 Chipsatz - wie zum Beispiel unser Testmainboard (ASUS Sabertooth Z77).
Modelle in der Übersicht
Bislang konnten wir nur das Desktop-Flaggschiff, den Core i7 3770K testen, der etwa 310 Euro kostet und damit auf dem Niveau des Core i7 2700K liegt. Aber auch die günstigeren Ivy-Bridge-Varianten sind bereits erhältlich. Da wären zum Beispiel der Core i7 3770 (270 Euro) ohne freiem Multiplikator (zu erkennen am fehlenden „K“) oder der stromsparende Core i7 3770S, der mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt daherkommt - die restlichen Ivy Bridge Prozessoren haben eine TDP von 77 Watt.
Für preisbewusste Spieler deutlich interessanter als die teuren i7-Modelle sind der Core i5 3750K (etwa 220 Euro) und der Core i5 3550 (etwa 200 Euro), die mit 3,4 und 3,3 GHz in Spielen kaum langsamer als die etwa 100 Euro teureren i7-Modelle sein dürften. Den i5-Prozessoren fehlt zwar Hyperthreading, so dass sie nur vier Threads gleichzeitig bearbeiten können, in Spielen bringt das aber sowieso fast keinen Vorteil, sondern bremst aufgrund des erhöhten Verwaltungsaufwandes für acht statt vier Threads teilweise sogar. Dazu besitzen die i5-Modelle nur 6,0 statt 8,0 MByte L3-Cache-Speicher, bereits bei der Sandy-Bridge-Generation hat sich das in Spielen aber nicht als relevanter Nachteil herausgestellt.
Interne Grafikeinheit
Alle Core-i7-CPUs besitzen die schnellere HD-4000-Grafikeinheit, die Core-i5-CPUs größtenteils die langsamere HD-2500-Variante. In einem Testlauf mit aktuellen Spieletiteln haben wir festgestellt, dass die Leistung der Sandy Bridge Grafikeinheit nur wenig überzeugend ist. Demnach eignet sich die interne Grafikeinheit maximal als Notfalllösung, falls einmal die externe Grafikkarte den Geist aufgibt. Wir verzichten daher an dieser Stelle auf ausführliche Benchmarks.

Leistung (Benchmarks)

Ivy Bridge - 3DMark 11
mehr ist besser
Intel Core i7-3960X
6322 Pkt.
Intel Core i7-980X
6098 Pkt.
Intel Core i7-3770K
6021 Pkt.
Intel Core i7-2600K
5895 Pkt.
AMD FX-8150
5801 Pkt.
AMD Phenom II X6 1100T
5232 Pkt.

Ivy Bridge - Cinebench R11.5 (CPU)
mehr ist besser
Intel Core i7-3960X
11.6 Pkt.
Intel Core i7-980X
8.62 Pkt.
Intel Core i7-3770K
7.96 Pkt.
Intel Core i7-2600K
6.93 Pkt.
AMD FX-8150
6.11 Pkt.
AMD Phenom II X6 1100T
5.95 Pkt.

Ivy Bridge - Cinebench R11.5 (OpenGL)
mehr ist besser
Intel Core i7-3960X
59.85 FPS
Intel Core i7-3770K
59.01 FPS
Intel Core i7-2600K
58.59 FPS
AMD FX-8150
51.62 FPS
AMD Phenom II X6 1100T
47.85 FPS
Intel Core i7-980X
44.56 FPS

Ivy Bridge - TrueCrypt 7.0a
100 MB, AES Mean Speed - mehr ist besser
Intel Core i7-3960X
4512 MB/s
AMD FX-8150
3386 MB/s
Intel Core i7-980X
3386 MB/s
Intel Core i7-3770K
2985 MB/s
Intel Core i7-2600K
2773 MB/s
AMD Phenom II X6 1100T
801 MB/s

Ivy Bridge - Paint.NET
PDNBench - weniger ist besser
AMD Phenom II X6 1100T
16.29 Sek.
AMD FX-8150
13.85 Sek.
Intel Core i7-2600K
12.55 Sek.
Intel Core i7-3770K
11.95 Sek.
Intel Core i7-980X
9.48 Sek.
Intel Core i7-3960X
7.93 Sek.

Ivy Bridge - x264 HD Benchmark 3.19
mehr ist besser
Intel Core i7-3960X
117.13 FPS
Intel Core i7-3770K
101.03 FPS
Intel Core i7-2600K
95.13 FPS
Intel Core i7-980X
91.04 FPS
AMD FX-8150
79.22 FPS
AMD Phenom II X6 1100T
77.17 FPS

Ivy Bridge - PC Mark Vantage
Gesamt - mehr ist besser
Intel Core i7-3960X
18848 Pkt.
Intel Core i7-980X
17212 Pkt.
Intel Core i7-3770K
17198 Pkt.
Intel Core i7-2600K
17102 Pkt.
AMD FX-8150
12632 Pkt.
AMD Phenom II X6 1100T
12585 Pkt.

Ivy Bridge - Spiele
1680x1050 - kein AA/AF - mehr ist besser
Intel Core i7-3770K
136 FPS
Intel Core i7-980X
136 FPS
Intel Core i7-2600K
136 FPS
Intel Core i7-3960X
136 FPS
AMD FX-8150
125 FPS
AMD Phenom II X6 1100T
119 FPS

Weitere Messungen

Ivy Bridge - Overclocking
mehr ist besser
4.3 GHz (1.280 Volt)
100 Run
4.0 GHz (1.260 Volt)
100 Run
3.8 GHz (1.230 Volt)
100 Run
3.5 GHz (Standard)
100 Run
4.4 GHz (X.XX Volt)
0 Run

Ivy Bridge - Temperaturen (Last)
Kühler: EKL Alpenföhn Himalaya (Lüfter: 1.100 U/min) - weniger ist besser
Intel Core i7-980X
49 °C
Intel Core i7-3960X
49 °C
Intel Core i7-3770K
48 °C
AMD FX-8150
42 °C
Intel Core i7-2600K
38 °C
AMD Phenom II X6 1100T
34 °C

Ivy Bridge - Leistungsaufnahme
laut Hersteller - weniger ist besser
Intel Core i7-3960X
150 Watt
Intel Core i7-980X
130 Watt
AMD Phenom II X6 1100T
125 Watt
AMD FX-8150
125 Watt
Intel Core i7-2600K
95 Watt
Intel Core i7-3770K
77 Watt

Fazit und Wertung

Christoph meint: Sehr flotte Zocker-CPU!

Intel hat mit der neuen „Ivy Bridge“-Generation keinen Quantensprung hingelegt - die technischen Unterschiede zu den „Sandy Bridge“-Produkten fallen marginal aus. Für Spieler lohnt sich ein Umstieg auf die neuen Prozessoren nicht. Die interne Grafikeinheit ist zwar „nett“, kann aber nach wie vor nicht mit AMDs Llano-Prozessor mithalten. Für unser Testmuster sprechen aber die deutlich gesenkte Verlustleistung und die ordentliche Performance. Darüber hinaus wissen auch Overclocking-Potenzial und Preis zu gefallen. Neukäufer können also bedenkenlos zum Core i7 3770K greifen.

90%
Leistung
10
Technik
10
Verbrauch
9
Temperatur
9
Overclocking
8
Preis
8
Richtig gut
  • sehr flotter Prozessor (Gaming & Multimedia)
  • gutes Overclocking-Potenzial
  • überzeugende Technik
  • vier Kerne (nativ)
  • Leistungsaufnahme
  • freie Multiplikatorwahl
  • interne Grafikeinheit
  • benötigt nicht zwingend eine neue Plattform
  • Preis
Verbesserungswürdig
  • kaum schneller als Vorgänger (Sandy Bridge)
  • iGPU nur bedingt zum Spielen geeignet
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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