Aven Colony - Test/Review
Die Erde? Wer lebt heute bitte noch auf der Erde?
Von Lars Hack am 25.07.2017 - 13:53 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Team 17

Entwickler

Mothership Entertainment

Release

25.07 2017

Genre

Aufbaustrategie

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Preis

19,99

Media (5)

Eng bebaut

Über die grüne Wiese tollen? Fehlanzeige
Wer auch immer Aven Prime als Koloniestandort ausgesucht hat, hat scheinbar wenig Wert auf Frischluft gesetzt, denn die Atmosphäre ist nicht sonderlich menschenfreundlich. Also bauen wir unsere Kolonie als abgeschlossene Siedlung. Alle Gebäude sind miteinander verbunden, solange sie nur nebeneinander gebaut sind. Trotzdem legen unsere Kolonisten Wert darauf, durch offene Gänge zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, statt durch den Hinterhof der nachbarlichen Imbissbude zu steigen. Wir versuchen also, jedes Gebäude, das Arbeiter hat, mit einem Korridor zu verbinden, während automatisierte Gebäude in zweiter Reihe verschwinden, wo sie keinen wertvollen Platz am Gang verbrauchen.
Damit die Luft in unserem Habitat frisch bleibt, bauen wir Filteranlagen in die Nähe von schwerer Industrie. Denn Aven Colony bietet uns verschiedene Warenketten. Natürlich bauen wir, wo es möglich ist, Nahrung für unsere Kolonie an. Aber wir können auch die exotischen Pflanzen anbauen, die auf Aven Prime zu Hause sind. Die können wir dann in Fabriken und Mühlen zu Nahrungsmitteln oder Verstärkern (im Grunde legale Drogen) weiterverarbeiten lassen. In Minen bauen wir Eisen, Gold und andere Ressourcen ab, um sie entweder in der Energieproduktion zu verwenden oder zu Naniten, Gebrauchsgegenständen und anderen Dingen weiterzuverarbeiten. Natürlich ist das Leben auf Aven Prime nicht ungefährlich. Ab und an bekommen wir die Meldung, dass sich Creep-Sporen der Kolonie nähern. Diese infizieren Gebäude und breiten sich langsam über unsere Siedlung aus, wenn wir sie nicht rechtzeitig abschießen oder von Drohnen wegschrubben lassen. Außerdem gibt es Blitzeinschläge, Seuchensporen, riesige, säurespuckende Würmer, Hagelstürme, kurzum reichlich Gefahren, gegen die wir uns behaupten müssen. Und wenn dann im Jahreszeitenwechsel der Winter kommt und unsere Farmen keine Erträge mehr liefern, macht das unsere Aufgabe auch nicht unbedingt leichter.
Hier spricht Ihr Gouverneur
Aven Colony übernimmt viele Traditionen des Städtesim-Genres. Wir können Erlässe erteilen, die zum Beispiel den Verbrauch von Frischwasser auf Kosten der Zufriedenheit reduzieren, Auswanderung aus der Kolonie verbieten oder unsere Kolonisten zu Überstunden zwingen. Forschung liegt ebenfalls in unserer Hand. Schalten wir im Laufe der Kampagne Expeditionen frei, kann unser Expeditionsteam auf einer Überlandkarte kleine Missionen und Vorratskisten finden. Kurz vor Release gibt es noch keine deutsche Synchronisation für Missionsbesprechungen und Kolonisten, und auch in den Texten begegnet uns Englisch noch ab und zu. Dafür hatten die Entwickler gute Ideen für die Kampagne. Zwar ist der Beginn einer jeden Kolonie meist recht ähnlich, doch gibt es zum Beispiel auch eine Mission, in der wir keine Nahrung anbauen können und uns rasch genug mit Ressourcen eindecken müssen, um unsere Kolonisten durch Handel mit dem Kolonieschiff im Orbit zu versorgen. Die Grafik von Aven Colony setzt keine neuen Standards für das Genre, ist aber auf jeden Fall hübsch anzusehen. Trotzdem ist es ein Manko, dass sich viele Missionen recht ähnlich anfühlen und es in späteren Teilen von Missionen keine wirkliche Endgame-Aufgaben auf uns warten, außer unsere Kolonie eben weiter am Laufen zu halten. Es gibt zwar zwei ressourcenaufwendige Megabauten, allerdings greift das etwas zu kurz. Und wie kam die Menschheit eigentlich auf die Idee, ohne öffentliche Transportmitteln in die Fremde zu reisen? All unsere Kolonisten müssen laufen!

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen