Yooka-Laylee - Test/Review
Banjo und Kazooie sind lange tot und Rare gibt es so gesehen in der Form auch nicht mehr.
Von Dominik Figl am 05.04.2017 - 18:41 Uhr

Fakten

Plattformen

PC

Xbox One

PlayStation 4

Switch

Publisher

Team 17

Entwickler

Team 17

Release

11.04 2017

Genre

Jump'n'Run

Typ

Vollversion

Pegi

7+

Webseite

Preis

25,99 Euro

Media (6)

Besser als Banjo&Kazooie?

Banjo und Kazooie sind lange tot und Rare gibt es so gesehen in der Form auch nicht mehr. Damit hat man sich eigentlich ja längst abgefunden. Die Zeit des N64 ist rum und wir werden nie wieder etwas wie damals erleben. Richtig? Falsch! Vielleicht! Einige wackere ex-Rare Leutchen haben sich vom Rest abgespalten und versuchen die gute, alte Zeit weiderherzustellen. Studio Playtonic versucht mit Yooka-Laylee an die alten Tage der Jump’n’Run, bevor sie Platformer wurden, anzuknüpfen. Ob es gelingt, lest ihr im Test. N64
Das Problem, damit starten wir auch direkt durch, ist ja nicht, dass keine guten Spiele mehr auf den Markt kommen, das Problem ist, dass wir mit dem N64 ein eigenes Gefühl und eine eigene Welt verbinden. Natürlich gab es damals mit Perfect Dark, Turok und GoldenEye 007 auch düstere Spiele oder zumindest solche, in denen es etwas ruppiger zuging, aber in unseren Köpfen ist alles was mit der damaligen Zeit zu tun hat bunt, rund, fügt sich perfekt zusammen und ist entweder Donkey Kong, Zelda oder Banzjo-Kazooie. Kein Wunder also, dass wir alle vorgeschädigt sind. Yooka-Laylee knüpft perfekt an diese Zeit an. Das Menü ist quirlig und sieht eigentlich beinahe exakt aus wie damals. Kaum, dass wir ins Spiel kommen, erwarten uns auch direkt bunte, runde Figuren, die sogar aussehen, als wären sie vom N64 Vorbild entsprungen und sich ähnlich verhalten und ähnlich kommunizieren. Worum geht es noch gleich? Der böse Capital B (Eine B-iene) und sein Assistent Dr.Quack (ratet mal!) haben eine Maschine, den N64, entwickelt, um sämtliche Bücher der Welt einzusaugen und ein Monopol zu schaffen. Dass sie es dabei hauptsächlich auf ein ganz spezielles Buch, mit dem man die Welt umschreiben kann, abgesehen haben, lässt man zu Beginn sogar außen vor. Irgendwie lame, irgendwie awesome. Wir selbst, Yooka und Laylee, finden das natürlich nicht so cool, das Buch mit dem teuren Einband scheint ja immerhin was wert zu sein, und versuchen die beiden Fatzke also aufzuhalten. Wie? Sammelspaß
…auf die gute, alte Art. Wir laufen rum und sammeln Seiten des Buches ein, Pagies. Nebenher können wir noch Federn sammeln um mit ihnen Skills zu kaufen, oder Ghostwriter (Geister, haha!). Wir huschen also erst durch den Turm des Bösewichts und finden einen der großen Welzer. Der bringt uns in eine eigene Welt – davon gibt es ein paar. Beispielsweise den Dschungel mit alten Ruinen, den Eispalast oder den Sumpf. Später könnt ihr die bekannten Level sogar noch erweitern, sowohl zum Erweitern, als auch zum Öffnen der Bücher braucht ihr die Pagies, die ihr in den verschiedenen Welten sammelt – ihr versteht, worauf das hinausläuft. Die Welten sind dabei enorm liebevoll gestaltete und schreien bei jeder Gelegenheit „N64! Sieh mich an!“. Erinnert ihr euch noch an das Quiz der Hexe aus Banjo Kazooie? Sogar das gibt es wieder!
Alter Graus
Man muss erwähnen, dass die Welten großartig aussehen. Quirlig bunt und vollgepackt mit Minispielen – was will man denn eigentlich mehr? Naja, erst einmal muss man ehrlich sagen: Selbst wenn man den alten Zeiten hinterherhechelt, sollte man dennoch mit der Zeit gehen. Wir ziehen dafür natürlich nichts ab, aber man muss dennoch sagen, dass es trotz allem veraltet und etwas zu eckig für unsere Zeit aussieht. Außerdem übernimmt das Spiel nahtlos sämtliche der alten Beschwerden der N64 Zeit. Angefangen beim grausigen Sammelwahn, der einem irgendwann auf den Keks geht (die Schwelle liegt dank Assassins Creed und FarCry mittlerweile deutlich niedriger als damals noch), über die Steuerung in der Ballform, die, damit kommen wir zum schlimmsten Punkt, dank der veralteten und tatsächlich ziemlich schäbigen N64-Kameraführung, enorm knifflig und übertrieben schwer ist. Mit anderen Worten: Alt ist nicht immer gut! Manche Dinge darf man ruhig verbessern. Dafür muss man allerdings lobend anfügen, dass die Musik ein Traum ist, ins Ohr geht und sich für immer in eurem Gehirn festsaugt. Dafür ist der Multiplayer sehr mäßig, denn ihr könnt nicht wirklich zu zweit spielen, der Zweite sitzt eben tatsächlich bloß auf der Schulter und lutscht an den Schmetterlingen rum.

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