Until Dawn - Test/Review
Erinnert ihr euch noch an Heavy Rain, das Spiel von Sony Computer Entertainment, das ein eigenes Genre geschaffen hat?
Von Dominik Vogel am 01.09.2015 - 21:25 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 4

Publisher

Sony Computer Entertainment

Entwickler

Sony Computer Entertainment

Release

26.08 2015

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

69,99 Euro

Media (10)

Eure Entscheidung

Erinnert ihr euch noch an Heavy Rain, das Spiel von Sony Computer Entertainment, das ein eigenes Genre geschaffen hat? - Ich hoffe die Antwort lautet „Ja“, denn Sony bringt jetzt genau diese Art des Gameplay mit dem neuen Titel Until Dawn auf die PlayStation zurück. Diesmal erwartet uns allerdings kein Detektivgeschichte, sondern ein Survival-Horror-Abenteuer in winterlichem Setting. Und lasst euch gesagt sein: Until Dawn ist nichts für schwache Nerven!
Alles beginnt mit einem Scherz…
In Until Dawn schlüpfen wir in die Rolle von acht jungen Charakteren die alle rund 20 bis 25 Jahre alt sind und im Waldhaus von Beth Washingtons Eltern ein Wochenende lang feiern, da, wenn man Beths Eltern glauben schenken kann, niemand sonst dort sein wird. Und wie Jungs und Mädls das so machen, spielt sich die Gruppe gegenseitige Streiche und neckt sich. Beth verträgt das hin und her allerdings nicht so gut und läuft, gefolgt von ihrer Schwester Hannah, verärgert in den Wald – und wer hätte es gedacht: das war ein Fehler wie sich herausstellt. Denn die beiden treffen schneller als gedacht auf einen Mann. Und dieser Mann will ihnen natürlich nicht hilfsbereit den Weg nach Hause zeigen. Ganz im Gegenteil die Beiden überleben die Nacht nicht. Das hält interessanterweise den Rest der Truppe inklusive Beths Bruder Josh jedoch nicht davon ab auch im folgenden Jahr ein Wochenende in der Hütte zu verbringen. Wer von diesem Ausflug allerdings wieder heimkehrt ist fraglich...
Deine Entscheidung
Wie erwähnt schlüpfen wir in Until Dawn in die Rolle von verschiedenen Protagonisten. Den Wechsel zwischen den spielbaren Charakteren vollzieht dabei das Spiel für euch. Das passiert allerdings so intuitiv, dass euch teilweise nicht einmal auffallen wird, dass ihr gerade in eine andere Rolle geschlüpft seid. Die vielen Szenen- und damit Charakterwechsel die das Spiel mit sich bringt - da sich die Charaktere oft an verschiedenen Orten befinden - fallen dementsprechend überhaupt nicht negativ auf, sondern bringen eine spannende Dynamik mit sich. Auch die, aus Heavy Rain und Beyond: Two Souls bekannten, Quick Time Events und Entscheidungssituationen die es oft zu meistern gilt, werden in Until Dawn auf das nächste Level gehoben. Denn in Until Dawn können die von euch getroffenen Entscheidungen unseren Charakteren das Leben kosten. Stirbt ein Charakter weil ihr einen bestimmten Weg eingeschlagen habt, ist das Spiel nicht verloren – nein, das Spiel geht weiter – der Charakter allerdings, ja der bleibt tot. Damit habt ihr die Gewissensfragen die euch vom Spiel gestellt werden nicht nur schnell zu lösen, sondern auch ständig unter dem Wissen, dass es euch sofort das Leben kosten kann. So müsst ihr euch immer wieder zwischen dem Begehen eines sicheren oder schnellen Weges entscheiden oder Entscheidungen treffen, die Beziehungen der Charaktere untereinander beeinflussen. Das sorgt für ein unheimlich intensives und rundes Spielerlebnis, da ihr nicht nur in Stress kommt sondern eure eigenen Entscheidungen immer und immer wieder zu hinterfragen beginnt. Als kleines Extra hat uns das Entwicklerteam von Supermassive Games kleine Totemstatuen in der Welt versteckt. Diese Gegenstände sind nicht nur zum Ansehen da, sondern geben euch die Möglichkeit Stück für Stück die Geschichte vor der Tragödie von Beth und Hannah zu erfahren – je mehr Totems ihr findet, desto mehr Storyfetzen bekommt ihr gezeigt!

Grafik
Wow! Nicht nur das Gameplay und das Setting spielen perfekt zusammen. Supermassive Games kann auch bei der Technik überzeugen. Neben Until Dawn wirkt selbst mein Vergleichstitel Heavy Rain veraltet. Das erkennt man ab der ersten Sekunde an den verschiedenen Figuren sowie deren Mimiken und Bewegungsabläufen. Doch spätestens wenn unser Mörder das erste Mal die Bühne betritt bleibt kein Zweifel mehr, dass sich das Entwicklerstudio mächtig ins Zeug gelegt hat. Sie haben allerdings nicht nur Wert auf die Protagonisten gelegt. Das Haus, der Schauplatz an dem alles beginnt, sowie alle anderen Gebäude, die wir nach und nach betreten, sind nicht nur detailreich und mit einer Vielzahl an Gruselelementen gespickt, sondern lassen oft Lösungswege abseits des linearen Levelverlaufs offen. Auch die Umgebungsgrafik – zum Großteil der Wald – ist durchwegs gelungen und hinterlässt einen durchdachten und strukturierten Eindruck. Was uns aber am meisten begeistert hat sind die grandiosen Lichteffekte. Dabei ist es völlig egal ob das Licht des Mondes einen Schatten im Wald wirft oder die flackernde Flamme einer Öllampe einige durch die Luft fliegende Partikel zeigt. Durch die Lichteffekte wird eine durchgehend düstere und schaurige Atmosphäre geschaffen die selbst den hartgesottenen Horrorfans unter euch immer wieder ins Schwitzen bringen wird!

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