Trials Fusion - Test/Review
Zwei Jahre nach „Trials Evolution“ schicken uns die finnischen Entwickler von Redlynx erneut auf einen waghalsigen Trip.
Von Christoph Miklos am 29.04.2014 - 03:27 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

RedLynx

Release

24.04 2014

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

ab 39,99 Euro

Media (18)

Leider nicht so geil!

Zwei Jahre nach „Trials Evolution“ schicken uns die finnischen Entwickler von Redlynx erneut auf einen waghalsigen Trip. „Trials Fusion“ soll laut Publisher Ubisoft den Vorgänger in Sachen Umfang, Ideenreichtum und Vielfalt überrunden. Warum das dem Geschicklichkeits-Rennspiel trotz Next-Gen-Power nicht gelungen ist, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen!
Altbekanntes
Im Kern ist Trials Fusion genauso klasse wie sein Vorgänger. Kein Wunder, schließlich haben die finnischen Entwickler nichts an ihrem Erfolgsrezept verändert. Erneut heizen wir per Motorrad von links nach rechts über haarsträubende Hinderniskurse. Wir brettern durch Loopings, springen über gähnende Abgründe und erklimmen die steilsten Anstiege, immer auf der Jagd nach dem perfekten Run. Auch nach dem gefühlt 100sten Durchlauf geben wir uns noch nicht mit der erzielten Zeit zufrieden. Nach nur knapp einer Stunde entfaltet der „Trials-Suchtfaktor“ sein volles Potenzial - wir wollen einfach immer besser, schneller und waghalsiger werden. Ebenfalls unverändert: Sind die ersten Kurse noch relativ leicht zu meistern, wird es in den letzten der acht Welten serientypisch bockschwer.
Ein paar Stunden Spielzeit später tauchen aber erste Ermüdungserscheinungen auf: Es mangelt dem Titel an Abwechslung. Von der Großstadt bis zum Dschungel brettern wir zwar durch vielfältige Szenarien, die durch schöne Lichteffekte und belebte Hintergründe auch nett in Szene gesetzt werden, das neue Zukunftsszenario hätte aber so viel mehr Möglichkeiten geboten. Wo sind die farbenfrohen Alienplaneten? Wo die Spielereien mit der Schwerkraft? Offensichtlich verlassen sich die Entwickler auf die Kreativität der Community. Immerhin spendieren die Jungs und Mädels von Redlynx Trials Fusion einen umfangreichen Streckeneditor. Auf ein "internes" Tutorial muss aber verzichtet werden - stattdessen gibt es einen Videolehrgang auf Youtube.

Modi
Neben dem bekannten Karrieremodus gegen die Zeit, gibt es auch drei Herausforderungen pro Level und spezielle Events lockern das Spielgeschehen immer wieder auf. So soll man mit dem Motorrad möglichst weit fahren, ohne die Spielfigur mit dem linken Analogstick zu neigen. Hierbei kommt es folglich vor allem auf das Zusammenspiel von Bremse und dem gefühlvollen Einsatz des Gaspedals an. Noch fordernder ist ein Abschnitt, der den ohnehin nicht zu beneidenden Crash-Piloten als Vogel einen Abhang hinunterschickt. Mit Anlauf und dem optimalen Abwurf zählt auch hier einzig und allein die Weite, nicht das Wohl des Pixel-Helden. Die Zieleinfahrten sind ebenfalls wieder herrlich fantasiereich. Egal ob unser Fahrer plötzlich ins Weltall fliegt oder von einer riesigen Steinhand zerquetscht wird, wir sitzen mit einem breiten Grinsen vor dem Bildschirm. Amüsante Sprachsamples lockern die Etappen zusätzlich auf.
Meckern
Die wenigen (Mini-)Neuerungen können nicht über den abgespeckten Umfang hinwegtrösten. Bereits nach gut zweieinhalb Stunden hat man sämtliche Pisten gesehen, die verrückten Bonuslevel sind nur bedingt kreativ ausgefallen und auch der Mehrspielerpart wurde gestrichen. Anders als im Vorgänger verzichtet Redlynx auf einen richtigen Online-Spielmodus. Zum Erscheinungstag existieren lediglich Ranglisten, um die Bestzeiten mit denen Ihrer Freunde oder gleich der ganzen Welt zu vergleichen. Das hat durchaus seinen Reiz, verliert durch fehlende Angaben jedoch erheblich an Bedeutung. Besonders ärgerlich werden diese Kritikpunkte dann, wenn man im Hauptmenü die fast schon dreiste Werbung der sechs kommenden DLCs sieht. Zusätzliche kostenpflichtige Inhalte gab es zwar schon für Trials Evolution, dort waren sie aber optionale Ergänzungen zu einem bereits sehr umfangreichen Spiel.
Technik
Im technischen Bereich gibt es trotz der Next-Gen-Konsolen-Power ein großes Ärgernis: Selbst auf einem leistungsstarken PC müssen wir nachladende Texturen bei einem Neustart ertragen. Auf der Xbox One kommt es außerdem auf einigen Strecken zu Tearing und leichten Slowdowns, die jedoch den Spielfluss nicht beeinträchtigen. Für einen möglichen Nachfolger wünschen wir uns dringendst eine neue oder zumindest optimierte Engine!

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