Titan Souls - Test/Review
Die Jungs von Acid Nerve haben die pixelige Grafik unserer alten Lieblingsspiele mit den kniffligen Bosskämpfen eines Dark Souls und der packenden Atmosphäre eines Shadow of the Colossus in den Kochtopf geworfen und das Ganze um eine Prise Neuheit in Form eines interessanten Gameplayelementes erweitert.
Von Dominik Figl am 21.04.2015 - 18:57 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Vita

PC

Publisher

Devolver Digital

Entwickler

Acid Nerve

Release

14.04 2015

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

14,99 Euro

Media (14)

Hammer Indie-Titel

Die Jungs von Acid Nerve haben die pixelige Grafik unserer alten Lieblingsspiele mit den kniffligen Bosskämpfen eines Dark Souls und der packenden Atmosphäre eines Shadow of the Colossus in den Kochtopf geworfen und das Ganze um eine Prise Neuheit in Form eines interessanten Gameplayelementes erweitert. Ob der Action-Adventure Eintopf aber schmeckt, erfahrt ihr im Test!
Verlorene Stadt
In Titan Souls löst ihr keine Rätsel oder besiegt kleine Gegner auf dem Weg zum großen Boss. Ihr lauft durch eine riesige, leere Welt, durch monumentale Ruinen, begleitet von traumhaft schöner, stimmiger Musik, auf dem Weg von Boss zu Boss. Geschichte? Vielleicht gibt es eine Geschichte, aber erzählt wird sie euch von niemandem. Ein einziger Boss im Spiel spricht ein paar Sätze zu euch und die ergeben auf den ersten Blick bloß mäßig viel Sinn, während die verschiedenen anderen Bosse lediglich durch unverständliche Symbole beschrieben werden. Dennoch baut Titan Souls eine enorme, atemberaubende Atmosphäre auf und das ja sogar ohne monströse Grafik und große Worte.
Achtzehn Bosse, ein Pfeil
Achtzehn Bosse grast ihr in Titan Souls nacheinander ab. Dabei besucht ihr verschiedene Gebiete, huscht durch schneebedeckte Landschaften, idyllische Wälder oder das feurige Innere
eines Berges. Der Witz an der Geschichte? Ihr habt bloß einen Pfeil. Nahkampfangriffe gibt es keine, stattdessen ist euer Bogen verzaubert, sodass ihr zwar bloß ein Geschoss habt, dieses jedoch immer wieder zu euch zurückrufen könnt. Die verschiedenen Bosse sind dabei der große Trumpf des Spiels. Jeder Boss ist individuell gestaltet und fügt sich auf interessante Art ins große Ganze ein. Das Herz des Riesen versteckt sich in grünen Blobs, die sich zerteilen, wenn ihr sie zerschießt, während sein Auge in einem Würfel liegt, der sich auf einem Schachbrettfeld umherbewegt und euch mit Lasern beschießt. Ihr kämpft gegen rollende Magmakugeln, fliegende Masken und Steinriesen, wobei jeder der Gegner immer bloß einen Schwachpunkt hat. Oft ist jener Punkt sogar gut sichtbar, bloß eben schwer zu treffen, von Steinhänden geschützt oder wird erst offen gelegt, wenn ihr dem Gegner eine bestimmte Handlung aufzwingt!
New Game + und Masochismus
Zwar hat Titan Souls eine Menge Bosse, aber eben keine Zwischengegner. So sind die Kontrahenten zwar enorm schwer, doch wenn man die Mechaniken einmal raus hat und das Timing stimmt, sind sie eben doch machbar. Zwei bis drei Stunden braucht man so für den ersten
Run durch die karge, trostlose Welt, getragen vom unglaublich guten Soundtrack. Was aber tun, wenn man sämtliche Bosse erledigt hat und das wahre Ende gesehen hat? Ganz einfach. Noch mal durchspielen! Nach dem ersten Run durch das komplette Spiel wird das unleserliche Kauderwelsch in anständige Buchstaben übersetzt, außerdem werden zusätzliche Modi freigeschaltet. Normal war euch nicht schwer genug? Dann ist der Hardmode genau richtig für euch! Wir sind beim normalen Durchspielen ja 162 Mal gestorben. Für jeden der es ohne Tode schafft, gibt es den Iron Mode, der dem klassischen Hardcore-Modus entspricht. Einmal sterben, aus die Maus. Und diejenigen, die meinen, dass Ausweichen sowieso für die Schwachen ist, können ja den No Roll-Mode spielen. Hier lauft ihr quasi am virtuellen Schwimmbecken entlang. Gerannt wird nicht und von Rollen wollen wir gar nicht erst anfangen. Mit anderen Worten, selbst wenn man kein grausiger Masochist ist, lohnt sich ein zweiter Durchlauf, allein schon um die Namen und Kurzbeschreibungen der Bosse zu lesen. Für all diejenigen, die die Gefahr und die Herausforderung lieben, gibt es dann ja noch die Zusatzmodi.

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