The Bureau: XCOM Declassified - Test/Review
2012 brachte Publisher 2K Games einen erfolgreichen Reboot der XCOM-Serie (Enemy Unknown) auf den Markt.
Von Christoph Miklos am 10.09.2013 - 05:33 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

2K Games

Entwickler

2K Marin

Release

23.08.2013

Genre

Taktik-Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (18)

60er Jahre Aliens

2012 brachte Publisher 2K Games einen erfolgreichen Reboot der XCOM-Serie (Enemy Unknown) auf den Markt. Fans und Neueinsteiger waren gleichermaßen begeistert. Nun begeht der Entwickler bei The Bureau: XCOM Declassified allerdings einen Stilbruch. Statt auf die altbewährten, rundenbasierten Kämpfe zu setzen, bekommen wir es mit einem schwachen Gears of War meets Mass Effect-Mix zu tun.
Geschichte
Wir schreiben das Jahr 1962, John F. Kennedy ist Präsident der USA und der Kalte Krieg versetzt die Nation in Angst und Schrecken – allerdings bedroht eine weit mächtigere und teuflischere Gefahr als der Kommunismus Amerika. Die strenggeheime Regierungsorganisation "The Bureau", von der nur ein paar Auserwählte wissen, untersucht und vertuscht eine Reihe von mysteriösen Angriffen durch einen fremden Feind. Man schlüpft in die Rolle des Agenten William Carter, der kurz nach seinem ersten Kontakt mit den Aliens, vom Bureau rekrutiert wird. Hier sollte er ursprünglich ein mysteriöses Artefakt abliefern, doch durch den Zwischenfall mit den Aliens, im Spiel „Outsider“ genannt, kam er in direkten Kontakt mit diesem Artefakt, wodurch er besondere Heilfähigkeiten erhielt. Mit diesen ist es dem Spieler möglich, sich und andere Mitglieder des Squads, zu heilen. Fortan gilt es mit anderen Agenten Einsätze durchzuführen, sich gegen die Outsider zu behaupten, Technologien zu stehlen und – hoffentlich – diesen übermächtigen Feind zurückzuschlagen.
Neues Gameplay
Erwartet man das langsame, rundenbasierte Strategiegameplay von „Enemy Unknown“, wird man enttäuscht. Es handelt sich aber keineswegs um einen stumpfsinnigen Shooter. Man muss weiterhin nachdenken, bevor man schießt, nur auf dringendere Art und Weise. Das Spiel ereignet sich eher von Sekunde zu Sekunde anstatt wie zuvor von Minute zu Minute. Zwischen den einzelnen (Haupt)Missionen kann man im XCOM-Center zahlreiche Dialoge mit wichtigen Personen führen, Tonbandaufnahmen anhören oder Nebenaufträge annehmen.
Gemeinsam sind wir stark
Die Missionen von The Bureau: XCOM Declassified spielt man mit einem Team aus zwei weiteren Agenten. Zusätzliche Agenten können in der XCOM Basis rekrutiert werden, während es zudem vier unterschiedliche Klassen gibt. Jeder Agent, wie auch Carter, erhält durch das Ausschalten von Gegnern Erfahrungspunkte, wodurch nach und nach neue Fähigkeiten freigeschaltet werden können, die sich zwischen den Klassen natürlich stark differenzieren. Der Späher kann so mit seinem Scharfschützengewehr kritische Treffer ausüben oder sich tarnen, wohingegen andere Klassen zum Beispiel Minen und Geschütze platzieren oder nützliche Buffs fürs Team ausführen können.
Die Kombination verschiedener Kräfte macht die Kämpfe interessant. Das Deckungsgeballer selbst ist nichts Besonderes, aber wenn man mit den besonderen Fähigkeiten im „Mass Effect“-Stil herumspielt, werden die Dinge wirklich unterhaltsam. Man kann dem Trupp befehlen, einen Geschützturm herbeizubringen und diesen dann in die Luft heben, um einen besseren Angriffswinkel auf die verschanzten Feinde zu erzielen. Deponiert man eine Mine hinter ihnen, kann man sie mit einem Energiestoß hineinstoßen.
Im Laufe der Kampagne bekommt es unsere Einheit nicht nur mit schwachgepanzerten Aliens zu tun, sondern trifft auch auf mächtige Mechs und Muttons. Abgesehen von einigen wenigen Stellen im Spiel, lässt der Schwierigkeitsgrad jedoch teilweise zu wünschen übrig. Selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad wird man keine großen Probleme haben, das Ziel zu erreichen. Ein Grund dafür ist die schwache Gegner-KI, die nur in ganz seltenen Situationen wirklich clever agiert.

Es fehlt an Tiefe und Umfang
Bei The Bureau: XCOM Declassified hapert es am Tiefgang und dem Umfang. Innovatives sucht man abseits der Deckungskämpfe und dem Upgraden von Fähigkeiten vergebens. Außerdem lässt der Umfang des Spiels stark zu wünschen übrig. So gibt es mit nur sieben Hauptmissionen, sowie sechs freiwilligen kleineren Missionen, die irgendwo in den Vereinigten Staaten stattfinden, wenig zu tun. Fans der Serie werden darüber hinaus das Forschen mit Alien-Technologie vermissen (ein wichtiger Bestandteil der Vorgängerteile). Auch die Inszenierung der Gespräche ist unbeholfen. Egal ob Todesbotschaft oder Siegesfeier, immer wieder werden die ewig gleichen drei oder vier Gesten abgespult. Und zwar zufällig. Klickt man den gleichen Dialog mehrfach an, durchläuft Carter seine kleine Revue eben in anderer Reihenfolge.
Technik
The Bureau: XCOM Declassified ist technisch gesehen kein Meisterwerk geworden. Matschige Texturen, detailarme Umgebungen und teils heftige Leistungseinbrüche trüben den Gesamteindruck sehr. Zu den Pluspunkten zählt hingegen allerdings die Präsentation. Die 60er Jahre wurden toll eingefangen, und auch das Charakterdesign weiß zu überzeugen. Auch der akustische Bereich ist durchwachsen: Der gelungene Soundtrack kann (leider) nicht über die schwache Synchronisation hinwegtäuschen.

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