Overlord: Fellowship of Evil - Test/Review
Publisher Codemasters hat in den letzten Jahren bewiesen, dass man auch abseits von Dungeon Keeper einen bösen Unterweltboss unterhaltsam in Szene setzen kann.
Von Christoph Miklos am 23.11.2015 - 16:11 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Codemasters

Entwickler

Codemasters

Release

20.10 2015

Genre

Action-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

19,90 Euro

Media (14)

Teuflischer Mist

Publisher Codemasters hat in den letzten Jahren bewiesen, dass man auch abseits von Dungeon Keeper einen bösen Unterweltboss unterhaltsam in Szene setzen kann. Die beiden Overlord-Spiele konnten gute Kritiken und Verkaufszahlen einfahren. Mit dem neusten Ableger, Overlord: Fellowship of Evil, wechselt man nun aber das Genre und die Perspektive. Ob das „Experiment“ gelungen ist?
Handlung
Overlord: Fellowship of Evil spielt direkt nach Overlord 2 und erneut musste der Oberbösewicht das Zeitliche segnen. Doch kein Problem für die Unterwelt-Schergen, denn die bringen einfach vier neue Schurken an den Start: zwei Menschen, einen Zwerg und einen Dunkelelfen. Ziel ist genug Böses zu vollbringen, bis man die Mächte des Guten unterworfen hat. Doch das sogenannte „Goldene“ bedroht die Existenz des Overlords und seiner Schergen. Wenn Böses mit ihm in Verbindung gerät, nimmt es Schaden oder kann sogar zu einer guten Kreatur bekehrt werden. Wo es herkommt und wer dahintersteckt, ist ein weiterer wichtiger Punkt der Geschichte. Das Drehbuch stammt wieder von Rhianna Pratchett, die auch Fellowship of Evil einige ziemlich gute Witze beschert. Unterstützt wird ihre Autorenarbeit durch Overlord-Veteran Mark Silk, der auch im Ableger Oberscherge Gnarl seine Stimme leiht. Ihm zur Seite gestellt wird Schmiedin Ricket. Puncto Handlung und Humor stimmt also alles, was man leider vom restlichen Spiel nicht behaupten kann.
Diablo light
Zu Beginn des Spieles müsst ihr euch für einen neuen Overlord entscheiden. Die Charaktere unterscheiden sich nicht nur vom Aussehen her, sondern besitzen auch unterschiedliche Angriffe
(Nah- und Fernattacken) sowie Ausweichmanöver (Schild oder Ausweichrolle). Zudem hat jeder von ihnen eine Spezialattacke, die man im Laufe der Kampagne upgraden kann. Das klingt auf den ersten Blick nicht nach Abwechslung - und das ist es auch nicht. Die Kämpfe sind simpel gestrickt. Meistens drückt man solange den selben Knopf, bis alle Gegner erledigt sind und muss andere Angriffe oder Fähigkeiten nicht taktisch einsetzen, sondern meist nur, wie man darauf Lust hat. Auch die zahlreichen Missionen glänzen nicht gerade an Abwechslung. Im Prinzip läuft alles immer nach demselben Schema ab: Durch das lineare Level laufen, Gegner mit der linken Maustasten attackieren, Loot aufsammeln, öde Mini-„Rätsel“ lösen und gelegentliche Zeit-Rennen absolvieren. Kein Wunder also, dass selbst im Koop-Modus kaum Spaß beim Spielen aufkommt. Daran ändern auch nichts die wenigen sowie viel zu einfachen Bosskämpfe. Darüber hinaus trübt die unpräzise Steuerung den geringen Spielspaßfaktor zusätzlich.
Natürlich hat man auch wieder seine Schergenarmee am Start. Leider kann man diese getrost wieder wegschicken, da die KI unterirdisch schlecht ist. Blöd nur, dass man die Viecher für diverse Rätseleinlagen benötigt. Bei den Schergen unterscheidet man wieder unter vier Arten. Da wären die braunen Kämpfer, die blauen Heiler, die roten Kamikazebomber und die grünen Vergifter. Doch wie bereits erwähnt: im Kampf sind die Schergen wenig nützlich.
Upgrades
In jeder Mission kann man vier(!) verschiedene Währungen erbeuten. Gefundenes Gold können wir in Schergen-Hüte investieren, die aber lediglich als kosmetisches „Upgrade“ dienen. Dann gibt es Kristalle und Schergenkritalle, mit denen man weitere Upgrades für sich selbst und für sein Fußvolk kauft und schlussendlich noch Waffenfragmente, die Ricket zu frischen Zerstörungswerkzeugen schmieden kann. Wirklich übersichtlich ist das nicht.


Miese Technik
Technisch gesehen ist Overlord: Fellowship of Evil eine Frechheit! Trotz altbackener Optik (matschige Texturen, lahme Effekte) kommt es immer wieder zu heftigen Rucklern (PC und Konsolen). Auch das Fehlen der deutschen Sprecher müsste nicht sein - vor allem deswegen, weil in den Vorgängerteilen eine sehr gute Synchro vorhanden war.

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