Ninja Gaiden 3: Razor's Edge - Test/Review
Nach dem mehr als nur schwachen Ninja Gaiden 3 meldet sich die Spieleserie rund um die Dead or Alive Charaktere mit der Neuauflage „Razor`s Edge“ zurück.
Von Dominik Vogel am 03.04.2013 - 10:57 Uhr

Fakten

Plattformen

Wii U

Xbox 360

PlayStation 3

Publisher

Tecmo

Entwickler

Team Ninja

Release

05.04 2013

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

ab 59,90 Euro

Media (34)

Brutaler Ninja

Nach dem mehr als nur schwachen Ninja Gaiden 3 meldet sich die Spieleserie rund um die Dead or Alive Charaktere mit der Neuauflage „Razor`s Edge“ zurück. Nach den ersten Spielminuten fällt allerdings sofort auf, dass sich hinter der Fassade des neuen Spiels maximal ein kleines Add-On verbirgt. Ob Team Ninja dabei aber mehr richtig gemacht hat als im Vorgänger klären wir im Test.
Der Fluch
Wir schlüpfen erneut in die Rolle von Ninja Ryu Hayabusa, der vom britischen Geheimdienst die Aufgabe übertragen bekommt, die Welt vor einer Organisation namens LOA zu Retten. Die Mission startet in London und kaum dort angekommen schnetzeln wir uns schon recht blutig durch eine Horde von Terroristen. Beim Wohnsitz des Premiers, treffen wir dann erstmals auf einen geheimnisvollen Magier. Es kommt zu einer kurzen Auseinandersetzung. Allerdings wird Ryu dabei verflucht. Sein Drachenschwert brennt sich in den rechten Arm. Das sieht ziemlich ungesund aus und nennt sich "Griff des Mordes". Die Seelen der getöteten Menschen fressen sich in den Körper des Ninjas - und das sind eine ganze Menge. Nur knapp entkommt er dem anschließenden Bombenangriff. Ab jetzt haben wir nur noch sieben Tage Zeit, um die Welt zu retten.
Anspruch ade?
Das Kampfsystem von Ninja Gaiden war immer das Sahnestück. Taktisch anspruchsvolle Kämpfe, die euch immer alles abverlangten. Geschickt Angriffsmuster erkennen, clever blocken, höllisch aufpassen und im richtigen Moment zuschlagen um die verschieden großen Gegnerwellen zu erledigen. Und als Tüpfelchen am i: unglaublich intensive und anspruchsvolle Bosskämpfe, die selbst Ninja Gaiden Veteranen alles abverlangen. Doch beim dritten Teil sah das leider anders aus: Das stark limitierte Kampfsystem raubte dem Titel schnell den Spielspaß. Mit er Neuauflage kehrt die Spieleserie allerdings dem leichten Spielsystem den Rücken zu und kehrt zu ihren Wurzeln zurück. Denn in Ninja Gaiden 3: Razor`s Edge könnt ihr euch Serientypisch auf schier unbesiegbare Gegner gefasst machen – und das schon ab dem Schwierigkeitsgrad Leicht.
Mit Magie und Karma
Im Gegensatz zu Teil 3 umfasst das Waffenarsenal im Kampf gegen die Söldner nicht mehr nur ein scharfes Katana und eine Bogen, sondern noch vier weitere Waffen wie zum Beispiel einen Mondstab oder eine Sichel. Wie auch im Vorgänger habt ihr, sobald sich eure Chi-Leiste gefüllt hat, die Möglichkeit mit einem Spezialangriff zu attackieren. Zur Verfügung steht euch dabei jedoch nicht mehr nur ein Angriff sondern drei verschiedene wie unter anderem ein Feuerdrache der dann über den Bildschirm wirbelt, sich das Maul mit Feinden vollstopft und wieder verschwindet. Das Gute ist: Dadurch regeneriert sich eure Lebensenergie. Allerdings gehen euch die immer gleich aussehenden Sequenzen irgendwann auf die Nerven. Außerdem erhaltet ihr in Ninja Gaiden 3: Razor`s Edge die Fähigkeit mit gesammelten Karmapunkten sowohl Waffen und Ninpos aufzurüsten, als auch neue Skills zu lernen. Wie ihr zu Karma kommt? - Ganz einfach: Töten.
Moral?
Bei der ganzen Schnetzelorgie habe ich mir stets die Frage gestellt: Wo bleibt die Moral? Schließlich wurden wir doch gleich zu Beginn des Spieles mit einem Fluch belegt, der uns eigentlich die Augen öffnen sollte - oder doch nicht? Manchmal schmerzt Ryus verfluchter Arm dann doch. Macht nichts, denn Konsequenzen hat es keine. Ihr schnetzelt eure Gegner halt im Zeitlupentempo nieder. Erst, wenn auch der letzte Feind stirbt, geht es weiter. Wo versteckt sich Ryus Selbstzweifel? Wie rechtfertigt er sein Handeln? Alles unwichtig. Stattdessen bekommt ihr einen Vortrag über Pflichtbewusstsein von einem charmant bösartigen Magier, der euch daran erinnert, wie viele Leben ihr genommen habt. In der Schule würde der Lehrer sagen: Thema verfehlt, 5 und setzen.
Teamaction
Natürlich darf in Ninja Gaiden kein Mehrspielermodus fehlen. Entweder stürzt ihr euch in die kooperativen „Ninja Trials“ und kämpft in Arenen gegen Horden von Gegnern, oder tretet gegeneinander in den Klangefechten an. Hier meuchelt ihr in zwei Viererteams auf unterschiedlichen Schlachtfeldern. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um klassische Team-Deathmatches. Allerdings werden per Zufall kleinere Aufgaben für einzelne Spieler aktiviert. Eine nette Idee, da ihr eventuell auch mal euer Team verraten müsst. Darüber hinaus dürft ihr euren Ninja mit gewonnener Erfahrung aufrüsten und verbessern. Zwar hält sich die Vielfalt in Grenzen und kann nicht mit Battlefield 3 oder Call of Duty: Modern Warfare mithalten, ist aber eine nette Dreingabe.
Technik
Ninja Gaiden 3: Razor`s Edge ist nach wie vor kein grafischer Leckerbissen. Matschige Texturen und oftmals detailarme Umgebungen bringen Xbox 360 und PlayStation 3 nicht an ihre Leistungsgrenzen. Zumindest bei den flüssigen Animationen und schick gestalteten Charakteren haben sich die Entwickler von Team Ninja sichtlich Mühe gegeben. Beim Sound bekommt man zwar einen stimmigen Soundtrack geboten, die englischen Sprecher wirken aber unfreiwillig komisch.

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