Mass Effect Andromeda - Test/Review (+Video)
Knapp fünf Jahre mussten Mass-Effect-Fans auf einen neuen Teil der beliebten SiFi-Rollenspielserie warten.
Von Christoph Miklos am 28.03.2017 - 16:54 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

BioWare

Release

23.03 2017

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

41,69 Euro

Media (17)

Der schwächste Teil

Knapp fünf Jahre mussten Mass-Effect-Fans auf einen neuen Teil der beliebten SiFi-Rollenspielserie warten. Nach dem (überarbeiteten) Ende von Commander Shepard folgen nun die Ryder-Geschwister Sara und Scott. Ob das neue Abenteuer erneut überzeugen kann?
Noch weiter in der Zukunft
Mass Effect Andromeda spielt etliche Jahre nach den Geschehnissen von Mass Effect 3. Im Jahr 2819 suchen 20.000 Menschen an Bord der Hyperion nach einem neuen Heimatplaneten. Nach einem ziemlich langen Kryoschlaf (634 Jahre) erreicht die Crew einen Planeten namens Habitat 7, der als neue Heimatwelt dienen soll. Doch leider entpuppt sich das Kolonisationsprogramm schwerer als erwartet. Bevor man aber das Abenteuer startet, muss man sich für einen der beiden spielbaren Helden (Sara oder Scott Ryer) entscheiden. Natürlich darf man auch das Aussehen der Wunschfigur bestimmen. Leider ist der Charaktereditor wenig umfangreich ausgefallen - man kann lediglich den Kopf anpassen. Ein Klassensystem gibt es nicht. Stattdessen muss man sich für einen von fünf möglichen Schwierigkeitsgraden entscheiden. Das Angebot reicht von der einfachsten Stufe „Geschichte“ (ideal für Rollenspieler, die wenig Bock auf Action haben) bis „Wahnsinn“. Bei dieser Stufe kommen aber selbst erfahrene Actionspieler schnell an ihre Grenzen. Wir empfehlen daher „Normal“.
Offene Spielwelt
Das Gameplay von Mass Effect Andromeda orientiert sich stark am zweiten Teil von Dragon Age. Heißt im Klartext: Es gibt mehrere, kleine sowie offene Spielwelten bzw. Planeten. Darunter eine Sandwüste, eine Eiswüste und eine Welt mit einem schönen blauen Dschungel. Dazu kommen Höhlen, von denen uns eine übrigens stark an die Bibliothek aus dem ersten Halo erinnert hat.
Das neue Mass Effect bietet keine offene Welt am Stück wie Ghost Recon Wildlands. Stattdessen kann man die wichtigsten Räume auf mehreren Raumschiffen - darunter sein eigenes, die Tempest - und immer mehr Planetenoberflächen zu Fuß oder mit dem steuerbaren, klasse umgesetzten Fahrzeug Nomad erkunden. Der Wechsel von Ort zu Ort ist nicht immer, aber meistens möglich und mit teils etwas längeren Reisen und Ladezeiten verbunden. Für sehr lange Wegstrecken gibt es zum Glück auch Schnellreisepunkte auf der Karte. Auf den Planeten können wir dann ein paar Story-Quests in Angriff nehmen und natürlich auch zahlreiche Nebenaufbauen erfüllen. Wer nur die Primäraufgaben absolviert und die teils exzessiv langen Gespräche so gut es geht vermeidet, dürfte für einen Durchgang gut 40 Stunden benötigen. Mit Gesprächen und einigermaßen vielen Nebenmissionen dürften 80 bis 100 Stunden oder sogar noch mehr an Abenteuern drin sein.
Abseits der zum Teil langen Gesprächen gibt es natürlich auch zahlreiche Kämpfe gegen die neue Bedrohung: die Alienrasse „Kett“. Dank Schubdüse und automatischem Deckungssystem können wir gegnerischen Angriffen gezielt ausweichen. Zahlreiche Waffen (inkl. Modifikationen und Spezialgeschosse) und Fertigkeiten (Froststrahl, Unsichtbarkeit etc.) sichern unser Überleben auf den hübschen Planeten. Sehr cool: in einigen Missionen legen wir uns mit einem starken „Bossgegner“ an. Und wie gewohnt können wir unseren Begleitern (zwei Stück) on-the-fly Kommandos geben (Folgen, Angreifen, Deckung gehen, Warten). Gelegentliche Rätsel-, Jump- und Erkundungseinlagen sorgen für die nötige Abwechslung im neusten Mass Effect Teil.
Kampf oder Gespräch
Wie für BioWare-Spiele üblich, nehmen vor allem die Gespräche einen Großteil der Spielzeit in Beschlag. Gleich nach der ersten Mission auf Habitat 7 haben wir knapp zwei Stunden mit den verschiedenen Gesprächsoptionen verbracht. Auch wenn die vertonten Gespräche gut gemacht sind, irgendwann nervt es, sich ausführliche psychologische Profile der Crewmitglieder anzuhören. Die meisten dieser Gespräche kann man zwar ignorieren, aber dann entgehen einem unter Umständen Details der Handlung oder Nebenmissionen, die Erfahrungspunkte bringen. Apropos Erfahrungspunkte: diese verteilt man komplett frei in verschiedenen Talentbäumen (es gibt keine Klassenlimitierung mehr). Wahlweise kann man Spezialkräfte wie eine zielsuchende Minirakete und andere Zauber ausbauen oder die Effektivität von Waffen verbessern. Waffen basteln
Sollten die Gespräche und Kämpfe nicht ausreichen, so bietet Andromeda noch eine Reihe weiterer Entfaltungsmöglichkeiten. Man kann neue Waffen erforschen und herstellen, mit dem Vehikel Nomad nach Rohstoffen suchen oder Kolonien auf den Planeten aus dem Boden stampfen. Das funktioniert nicht wie in einem Aufbauspiel, sondern über Dialogmenüs, ist aber grafisch schick in Szene gesetzt und stellt die Versorgung unserer Verbündeten sicher.
Das Thema mit den Animationen
Das neue Mass Effect setzt auf die hauseigene EA-Engine „Frostbite 3“, die bereits in Battlefield 1 zum Einsatz kommt. Als Spieler darf man sich über tolle Effekte, gut gemachte Zwischensequenzen und schicke Planetenoberflächen freuen. Die von der Community stark kritisierten Gesichtsanimationen sind auch in der finalen Verkaufsversion enthalten. Die Mimik von Sarah oder Scott wirkt vor allem an einigen Stellen am Anfang unfreiwillig komisch. Später ist das kaum noch der Fall.
Multiplayer
Abseits der Kampagne bietet Andromeda auch einen netten Mehrspielerpart. Spieler können mit bis zu drei Freunden zusammen gegen immer größere und stärkere Gruppen von Feinden kämpfen oder kleine Missionen gemeinsam absolvieren.
Unser Testvideo zu Mass Effect Andromeda

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