Helldivers 2 - Test/Review
Helldivers 2 ist DIE Spiele-Überraschung 2024 und vielleicht sogar DAS Gaming-Highlight 2024. Stellt sich jetzt bloß die Frage: Was hat der Sony-Titel alles richtig gemacht?
Von Christoph Miklos am 30.03.2024 - 08:05 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 5

PC

Publisher

Sony

Entwickler

Arrowhead Game Studios AB

Release

08.02 2024

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

39,99 Euro

Media (13)

Wird dem Hype gerecht


Helldivers 2 ist DIE Spiele-Überraschung 2024 und vielleicht sogar DAS Gaming-Highlight 2024. Stellt sich jetzt bloß die Frage: Was hat der Sony-Titel alles richtig gemacht?

Für die Demokratie!


Der Actiontitel Helldivers 2 kam quasi aus dem Nichts und wurde in nur wenigen Tagen zum viralen Hit. Kein Wunder, denn das Game könnte locker als offizielles Spiel zum beliebten Kinofilm „Starship Troopers“ durchgehen. Als namenloser Soldat der mobilen Infanterie (im Spiel „Helldivers“ genannt) müssen wir auf abwechslungsreichen Planeten riesige Alienkäfer oder Terminator-ähnliche Roboter erledigen. Und warum der ganze Aufwand? Naja - für die Demokratie halt! Spätestens jetzt merkt man, dass Helldivers 2 die nicht existente Story mit schwarzem Humor kaschiert. Entwicklerstudio Arrowhead versteht diese Form von dunklem Humor sehr gut. Bereits im Tutorial wird dem Spieler erklärt, dass sein Leben nichts wert ist. Es geht einzig und allein um die Demokratie. Unsere Aufgabe? In einen Hellpod einsteigen und den Planeten zurückerobern - und das um jeden Preis. Die Missionstypen sind simpel: Satellitenschüsseln neu ausrichten, Personen evakuieren oder (noch simpler) einfach nur eine bestimmte Anzahl an Gegnern vernichten. Das Entwicklerstudio hat bewusst auf einfache Aufgaben gesetzt, da man diese sehr gut mit drei zufälligen Teammitgliedern erledigen kann. Einige dieser Missionen sind sogar besonders kreativ. So muss man etwa Artilleriemunition in ein überdimensioniertes Geschütz stecken und anschließend Sprenggranaten und EMP-Explosionen auf Gegnerhorden niederregnen lassen. Unser Highlight: Abschusscodes für eine Atomrakete finden, sie startklar machen und zum Schluss mit einer enormen Explosion belohnt werden.

Offene Schlacht


Im Verlauf der „Multiplayerkarriere“ wird man zahlreiche und teilweise sehr abwechslungsreiche Planetenoberfläche zu Gesicht bekommen. Zeit für eine Sightseeingtour bleibt aber nicht, denn schon kurz nach der Landung kriechen gefährliche Terminiden aus ihren Höhlen oder schießwütige Roboter werden per Landungsschiff abgesetzt. Die diversen Haupt- und Nebenaufgaben werden zufallsgeneriert auf den offenen Schlachtfeldern positioniert. Es lohnt sich also, auf Erkundungstour abseits der eigentlichen Mission zu gehen. Mit den so gesammelten Materialien und Medaillen schaltet man stärkere Waffen, Rüstungen und Unterstützungsanforderungen frei. Aus der anfangs sehr einfachen und einstiegsfreundlichen Käferjagd wird aber auch von einem Augenblick auf den anderen ein furioser Kampf ums blanke Überleben. Im Kern ist Helldivers 2 ein Hordeshooter, bei dem man unendliche und im Laufe einer Mission immer stärker werdende Massen an Gegnern bekämpft. Man kann allein oder mit bis zu drei weiteren Mitstreitern die actionreichen Missionen angehen. Zusätzliche Unterstützung gibt es vom Schlachtkreuzer. Per Tastenkombination kann man Orbitalgeschosse, Luftangriffe, automatische Geschütztürme oder diverse Unterstützungswaffen anfordern. Sehr cool: Einige der Raketenwerfer und Autokanonen können von einem anderen Teammitglied geladen werden, während man das Zielen und Schießen übernimmt. Es gibt aber eine noch viel größere Gefahr als turmhohe Käfer und Raketenwerfer-Roboter: das Friendly-Fire! Ein schlecht platzierter Artillerieschlag oder eine nicht weit genug geworfene Granate können den Tod von Mitspielern bedeuten. Also Vorsicht! Durch die vielen verschiedenen Bomben, Türme und Waffen spielt sich Helldivers 2 abwechslungsreicher, als es zunächst den Anschein macht. Im Kern stehen dabei besonders wuchtig wirkende und überdimensionierte Waffen. Das brillante Sounddesign, das authentische Kamerawackeln, der Rückstoß beim Schießen und nicht zuletzt der patriotische sowie eingängige Soundtrack holen einen immer wieder auf die unwirtlichen Welten der Milchstraße zurück. Die Entwickler haben alles richtig gemacht, denn das Mittendrin-Gefühl ist fantastisch. Auch das Gegnerdesign mit den verschiedenen Schwachpunkten ist perfekt gelungen. Abseits des exzellenten Gameplays kann man neue Waffen und Rüstungen durch Medaillen und Ressourcen freischalten. Das nimmt etliche Stunden Spielzeit in Anspruch. Dieser gute(!) Medaillen-Grind sorgt dafür, dass man immer ein Ziel vor Augen hat. Darüber hinaus werden alle zwei bis drei Wochen neue Gadgets in das Spiel hinzugefügt.

Kein Pay-to-Win!


Ja, auch in Helldivers 2 gibt es einen Battle-Pass und eine Ingame-Währung, die man für echtes Geld kaufen kann. Angesichts des Spielpreises von 40 Euro was das erwartbar. ABER: Man kann für die Ingame-Währung lediglich Rüstungen erwerben, welche keinen großen Einfluss auf das eigentliche Spiel haben. Darüber hinaus wurden die Preise fair kalkuliert. Man muss also nicht 20 oder mehr Euro für einen einzelnen Skin ausgeben. Was auch erwähnt werden muss: Jeder erworbene Battle-Pass bleibt erhalten (es gibt kein Saison-System) und man kann diesen auch durch ausreichend Spielzeit kostenlos via Medaillen freischalten. Abschließend sei noch erwähnt, dass es zum Launch des Spiels massive Serverprobleme gab. Das Entwicklerteam hat sichtlich nicht mit einem solchen Erfolg gerechnet und demnach waren in den ersten Wochen zu wenig Serverressourcen vorhanden. Viele Spieler konnten daher zu Stoßzeiten nicht spielen. Und die, die es auf einen Server schafften, hatten mit enormen Lagspitzen und Synchronisationsfehlern zu kämpfen. Kurzum: Das Spiel war streckenweise ungenießbar. Dazu kam, dass das Matchmaking mit anderen Helldivers bei einigen gar nicht funktionierte. Mittlerweile hat das Studio die Serverprobleme und Matchmaking-Bugs weitgehend in den Griff bekommen.
Aktuell wird Helldivers 2 auf dem PC (Steam) und der PlayStation 5 verkauft. Crossplay mit anderen Plattformen ist dabei möglich.

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen