Halo Wars 2 - Test/Review (+Video)
Vor acht Jahren erschien der erste Teil der Halo-Wars-Serie (damals war noch Bungie für die Entwicklung verantwortlich) und konnte viele Strategie-Fans überzeugen.
Von Christoph Miklos am 17.02.2017 - 19:52 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox One

PC

Publisher

Microsoft

Entwickler

Creative Assembly

Release

21.02 2017

Genre

Strategie

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (21)

Frischer Wind im RTS-Genre?

Vor acht Jahren erschien der erste Teil der Halo-Wars-Serie (damals war noch Bungie für die Entwicklung verantwortlich) und konnte viele Strategie-Fans überzeugen. RTS mit Gamepad auf der Konsole funktioniert also. Fragt sich nur: Wie viel Spaß macht die Fortsetzung?
Gute, alte Zeit
Vorweg gleich die gute Nachricht: Halo Wars 2 gehört zu den „Xbox Play Anywhere“-Titeln und erscheint demnach zeitgleich für Xbox One und Windows 10 PCs. Beim Gameplay geht das neue Entwicklerteam Creative Assembly keine neuen Wege: Nach wie vor müssen wir Basen bauen, Ressourcen sammeln, Upgrades freischalten und natürlich gegnerische Einheiten vernichten. Dieses bewährte RTS-System erinnert nicht nur stark an den Vorgängerteil, sondern auch an die gute alte C&C-Ära am PC. Trotzdem merkt man Halo Wars 2 den Konsolenursprung an: Basen können nur an vorgegebenen Plätzen aufgebaut werden und auch die Steuerung schreit recht stark nach einem Gamepad. Kleine Entwarnung am Rande: auch mit Maus und Tastatur lässt sich HW 2 gut steuern. Lediglich die Menüstruktur ist ein Graus (vor allem die Tastenbelegung). Auch für Nicht-Profis geeignet
Die wohl größte Stärke von Halo Wars 2 ist der einfache Einstieg. Zwar stehen Truppenzusammenstellung, geschickte Manöver und das Timen von Heldenfertigkeiten an der Tagesordnung, auf ein komplexes und sekundengenaues Micromanagement wurde aber verzichtet. Alle Kämpfe laufen nach dem klassischen „Schere, Stein, Papier“-Prinzip ab und schon nach einer kurzen Einspielphase hat man die Stärken und Schwächen der einzelnen Einheiten intus.
Solo und Koop
Die Kampagne umfasst 12 Missionen, die aber leider sehr schnell durchgespielt sind. Einige Aufträge nehmen gerade einmal 15 bis 20 Minuten in Anspruch. Die Geschichte ist schnell erzählt: Halo Wars 2 spielt 20 Jahre vor dem ersten Halo-Shooter-Ableger. Das heißt, dass wir den guten alten Master Chief auch diesmal nicht treffen werden, dafür aber alte Bekannte wie Captain Cutter oder den Spartan Jerome-92 vom UNSC-Schiff Spirit of Fire. Die Hauptdarsteller haben sich am Ende von Halo Wars in den Cryoschlaf gelegt, um den langen Weg zur Erde anzutreten. Allerdings werden sie nach gerade mal 28 Jahren von der KI des Schiffes geweckt, weil die Spirit of Fire auf die Banished gestoßen ist, also die Verbannten. Die sind eine Splittergruppe der Alien-Allianz unter der Führung von Alpha Jiralhanae Atriox, einem brutalen Militärstrategen. Mehr wollen wir von der klischeehaften Popcorn-Action-Geschichte nicht verraten. Was wir aber verraten dürfen: Man kann die Kampagne alleine oder im Online-Koop mit einem zweiten Spieler meistern. Eine Seltenheit in diesem Genre! Mehrspieler-Power
Der umfangreiche Multiplayer von Halo Wars 2 umfasst den klassischen Deathmatch- und Festungs-Modus, in dem man mit unbegrenzten Ressourcen um Außenposten auf der Karte ringt. In Dominanz wiederum versucht man, drei Kontrollpunkte zu sichern und so die Siegpunkte nach oben ticken zu lassen.
Und dann gibt es noch Blitz. Dieser Modus erinnert stark an das weniger erfolgreiche Battleforge. In diesem Spielmodus baut man keine Basen und sammelt Ressourcen, sondern baut sich ein „Deck“ aus verschiedenen Truppen zusammen. Truppen und Fähigkeiten wie Bombardments werden dann direkt auf das Spielfeld gebracht. Was den Spielspaß an diesem Modus trübt: man kann Kartenpakete gegen Echtgeld kaufen, und damit direkt Spielstärke gegen Bezahlung. Allerdings belohnt das Spiel einen auch mit kostenlosen Paketen, also ist der Modus nicht komplett für die Tonne. Hübsch
Halo Wars 2 ist keine Grafikperle, doch der Engine punktet mit hübsche Effekten und ordentlichen Explosionen. Auch die liebevollen Animationen können sich sehen lassen, etwa wenn die Basis um ein Gebäude erweitert wird oder eine Rohstofflieferung ankommt. Weniger gut haben uns die matschigen Texturen gefallen. Ruckler und Grafikfehler konnten wir während unserer Testphase nicht feststellen. Eine Freude für Serienfans ist der typische Halo-Soundtrack, der zusammen mit der guten deutschen Synchronisation mächtig Atmosphäre schafft.
Testvideo

1 Kommentar

Konstantin vor 2603 Tagen

Mir hat es Halo 2 sehr angetan. Werde zwar noch etwas warten, bis es Halo 2 etwas günstiger zu haben ist. Aber werde es mir definitiv holen. Wiedersprechen muss ich hierbei "Halo Wars 2 ist keine Grafikperle". Welches RTS-Spiel sieht denn derzeit besser aus? Allein die Zwischensequenzen sind grafisch einem Kinofilm würdig. Hoffe das sich Halo 2 gut verkauft, sodass es einem Age of Empires 4 vielleicht nichts mehr im Weg steht.

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