Grim Fandango Remastered - Test/Review
1998! Vor fast zwanzig Jahren also, hat sich Manuel Calavera durch das noirlastige, jazzhaltige Reich der Toten gerätselt.
Von Dominik Vogel am 27.01.2015 - 12:30 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

PC

Publisher

Double Fine Productions

Entwickler

Double Fine Productions

Release

27.01 2015

Genre

Point&Click-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

14,99 Euro

Media (7)

Back to 1998!


1998! Vor fast zwanzig Jahren also, hat sich Manuel Calavera durch das noirlastige, jazzhaltige Reich der Toten gerätselt. Jetzt ist er, neuerlich unter der Regie von Tim Schafer, wieder da und das sogar in besserer Grafik! Wie uns der neuerliche Ausflug auf die andere Seite gefallen hat - das erfahrt ihr im Test!
An den Rand der Welt und zurück!
Lucas Arts! Tim Schafer! Grim Fandango! Selbst wenn wir Letzteres streichen, sind die ersten beiden Begriffe ja bereits ein Garant für eine wunderbar-witzige Welt und eine herrliche Story. Schlussendlich ist genau das auch der Fall. Ihr begleitet den Sensenmann, Manuel Calavera, der eigentlich bloß sein Leben als Verkäufer fristen will, auf ein Abenteuer ans Ende der Welt - und dann nochmal zurück! Dabei rätselt ihr euch durch hammerschwere und stellenweise einfach abwegige Puzzles, müsst dies besorgen, dafür aber erst das mit dem tauschen und nicht zu vergessen, dass ihr hier mal eben eine Revolution ankurbelt - bloß um ein Teilchen für euer Puzzle-Uhrwerk zu ergattern. Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man nicht weiß, wofür man etwas braucht, man es aber definitiv haben will, weil man sich sicher ist, man wird es irgendwann benutzen! Vielleicht! Und ganz ehrlich: Wenn euch ein französischer Kellner sagt, dass ihr etwas nicht tun sollt, dann seid ihr eigentlich schon gezwungen es zu machen.
Von Dämonen und Seelen
Dabei sind aber nicht bloß die wunderbar überzeichneten Dreh- und Angelpunkte der Geschichte ein Hochgenuss, sondern vor allem die Figuren. Jede einzelne Figur ist auf ihre eigene Art einerseits urkomisch, andererseits auch einzigartig, sei es nun der bitterböse Konzernboss, die gedichtevortragende Jazzclub-Besitzerin, eure quirlige Garderobenfrau, Glottis, euer Mechaniker-Dämon, der nicht überleben kann, wenn er nicht in einem schnellen Gefährt sitzt, oder eben die murrige Sekretärin - die eigentlich gar keine Sekretärin ist. Man muss eigentlich gar nicht mehr dazu sagen. Damals war eben alles noch besser - damals hat die Interaktion mit den Figuren und das minutenlange Gequatsche, selbst wenn ihr wusstet, dass es bloß leeres Gerede ist, einfach noch Spaß gemacht. Richtig?
Glatte Kanten, alte Grafik...
So gut Grim Fandango als Point&Click Adventure spielerisch auch sein mag, muss man sich aber doch fragen: Reicht uns das? Wenn wir ehrlich sind, sehen wir nämlich kaum einen Unterschied zu früher. Das Remake enthält neben der überarbeiteten Version nämlich auch die Möglichkeit, zwischen alt und neu per Tastendruck zu wechseln und wenn ihr das tut, fällt euch sofort der Unterschied auf! Die Kanten der Charaktere sind weniger pixelig, ein paar extra Highlights hier und da, ein paar hübsche, neue Schatten aber sonst? Abgesehen von diesen kleinen optischen Änderungen, und den zwei Stunden Entwicklerkommentaren, die stellenweise wirklich lustig sind, gibt es nämlich nicht wirklich viel Neues. Natürlich. Wenn man ein altes Spiel neu gestaltet, darf man den eigenen Stil des Werkes nicht allzu sehr verändern, aber ein wenig mehr als bloß abgeschliffene Ecken hätten wir uns dann ja eigentlich doch gewünscht. Abgesehen davon bringen die altbackenen Videosequenzen das Spiel gelegentlich zum crashen, während ihr auch jetzt, 2015, noch vor Türen steht, die sich manchmal nicht öffnet, und Mr. Calavera an engeren Durchgängen, manchmal, den Weg nicht findet. Komm schon, Manni... ein bisschen nach links, ein bisschen nach rechts, gleich bist du an dem bösen Pixel vorbei!

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