Grand Theft Auto V - Test/Review
Willkommen in Los Santos!
Von Dominik Vogel am 24.09.2013 - 03:48 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Rockstar Games

Entwickler

Rockstar Games

Release

Herbst 2014 (PC, Xbox One, PS4)

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (101)

DAS Spiele-Highlight 2013!

Willkommen in Los Santos! Einer Großstadtmetropole die niemals schläft und von einer Wirtschaftskrise geplagt ist, während junge Sternchen versuchen sich ihren Weg ins Filmbusiness zu erschlafen. Außerdem ist es die Stadt unserer kriminellen Protagonisten Travor, Michael und Franklin. Wie und inwiefern sich ihre Wege in Rockstars GTA 5 kreuzen und ob die illegalen Machenschaften ein gutes Ende nehmen können erfahrt ihr natürlich wie immer in unserem ausführlichen Review.
Story
„GET THE FUCK DOWN AND SHUT THE FUCK UP! Bring die Arschlöcher in den Wandschrank, ich bringe den Sprengstoff an!“ Mit diesen Wörtern werden wir in GTA 5 begrüßt, denn wir sind gerade dabei eine Bank auszurauben. Nach der erfolgreichen Sprengung des Tresorraums sacken wir noch in Ruhe den ganzen Schotter ein bevor wir uns auf den Weg nach draußen machen. Doch in genau diesem Moment wird einer unserer Kameraden von einem Sicherheitsbeamten der Bank bedroht und ehe wir uns versehen, stehen wir in Deckung am Hintereingang und liefern uns ein Feuergefecht mit der ansässigen Polizei. Dass der Plan bis dahin nicht so gelaufen ist, wie es ursprünglich gedacht war sollte uns sicherlich zu denken geben, aber immerhin haben wir das Geld, die Waffen und ein Stück abseits des Geschehens steht sogar ein Fluchtwagen inklusive Fluchthelikopter bereit - also auf in die Schlacht gegen die Polizei! Doch leider kommen wir nicht weit, weil uns ein Zug auf dem Fluchtweg rammt und das Räuberquartett schwer verwundet. Halb tot und angeschossen liegen wir auf einer eingeschneiten Straße die durch ein kleines Dorf führt. Nur der mysteriöse und etwas verrückt wirkende Komplize „T“ hat bis zu diesem Zeitpunkt keine Kugel abgefangen und versucht das Team mit aller Macht gegen die immer aufdringlicheren Gesetzeshüter zu verteidigen – bis er die Anweisung bekommt alle anderen zurück zu lassen und wenigstens seinen Arsch zu retten!
Jetzt rund neun Jahre nach dem missglückten Banküberfall treffen wir einen der totgeglaubten Bankräuber in Los Santos wieder! Er heißt Michael De Santos und sitzt gerade bei seinem Psychiater dem das Geld seiner Kunden merklich mehr auf dem Herzen liegt, als die psychische Verfassung seiner Kunden. Und gerade als Michael das Haus seines Seelsorgers verlässt laufen ihm zwei junge Gangster über den Weg die ihn nach einer Adresse fragen. Einer der beiden Gangmitglieder heißt Franklin und hat in seinem Leben mehr vor als bloß durch Drogenverkäufe oder Autodiebstahl etwas Geld zu verdienen. Doch momentan bleiben ihm nicht viel mehr Optionen als für den hiesigen Simeon, einen verlogenen Autoverkäufer, den Geldeintreiber zu spielen und so finden wir uns Sekunden später auch schon in einem geklauten Auto während uns die Polizei verfolgt! Kurz nachdem wir sie abgeschüttelt haben sollen wir auch schon den nächsten Job für Simeon erledigen, denn irgendein reicher Schnösel aus Vinewood Hills zahlt seine Raten nicht, also stehlen wir das Auto um es kurz danach einfach noch einmal zu verkaufen. Diesmal läuft der Job aber nicht so wie es gedacht war, denn auf dem Rückweg sehen wir dass sich Michael auf der hinteren Sitzreihe befindet und eine Waffe auf uns richtet. Nach einem intensiven Gespräch fassen wir aber den Schluss den Geschäftspartner Simeon zu verraten und dafür hie und da mit Michael Geschäfte zu machen. Gesagt, getan – denn kurze Zeit später befinden sich die beiden Kriminellen schon auf dem Weg zu einem Juwelierladen bei dem die Beute mehr als 8.000.000 Dollar beträgt! Da lassen natürlich auch die Medien nicht lange auf sich warten und so wird der ganze Coup in allen Nachrichten gebracht. Leider erfährt dadurch auch der mysteriöse „T“ von der Sache, der gleich in der professionellen Handschrift seinen ehemaligen Kollegen erkennt und seine Sachen packt um Michael in der Großstadt zu besuchen – der Besuch wird allerdings nicht an Wiedersehensfreude gebunden sein…
Die Stadt Los Santos
In GTA 5 übertrifft sich Rockstar sowohl mit der Größe des frei begehbaren Gebiets als auch im Design der relativ großen Stadt und dem umliegenden wüstenähnlichen Gelände selbst! Los Santos ist eine Stadt die von wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand überrumpelt wurde. Das ist mitunter auch der Grund dafür, dass sich nicht nur eine Zweiklassengesellschaft sondern auch Korruption und Neid in der Stadt ausgebreitet haben! Während Franklin im Viertel „San Andreas“ – ja genau wie im gleichnamigen Vorgänger! Sogar die Groove Street ist wieder zurück – aufgewachsen ist und sich seine Gang mit Mord und Drogenhandel über Wasser hält, lebt Michael mit seiner Familie in einem Reichenviertel in dem eine Villa pompöser als die nächste ist. Doch egal woher die Charaktere stammen, in Los Santos muss jeder seine Opfer bringen! Wenn die Kinder nicht durchgehend Bong rauchen, sind die Eltern verschuldet oder arbeiten die ganze Nacht in Zweitjobs. Und wenn man in der sündigen Stadt groß rauskommen will hat man eigentlich nur eine Möglichkeit: den richtigen Menschen den Silikonverbesserten Körper anbieten. Ja, Los Santos ist wahrlich ein heißes Pflaster für alle Verbrecher oder solche die es noch werden wollen!
Grafik
Auch in Sachen Grafik kann GTA 5 voll und ganz überzeugen. Natürlich ist Grand Theft Auto 5 nicht das schönste Spiel, das die Konsole bis jetzt gesehen hat, wahrscheinlich gehört es nicht einmal zu den Top fünf Spielen, dafür macht das Spiel die fehlenden grafischen Finessen aber mit der unheimlich großen und bis ins kleinste Detail durchdachten Spielewelt wieder wett. Nicht nur die Stadt sondern auch das weitläufige wüstenähnliche Hinterwäldlergebiet ist mit einer genau durchdachten und abwechslungsreichen Infrastruktur ausgestattet, die die Spieler sofort in ihren Bann zieht. Auch der fließende Tag/Nacht-Wechsel sowie das dynamische Wettersystem sind – wie im Vorgänger - durchwegs gelungen und lassen keinen Platz für Nörgeleien. Einzig die zweidimensionalen „Papptexturen“ der Passanten fallen etwas negativ auf, was aber aufgrund der pulsierenden Umgebung Kritik auf hohem Niveau darstellt.
Gameplay
Rockstar schafft es mittlerweile zum siebten Mal euch das altbewährte Gangsterspielgefühl auf die Konsole zu bringen ohne es dabei veraltet oder langweilig wirken zu lassen! Grund dafür sind neben den 69 Storymissionen nicht nur die vielen zufälligen Events die immer wieder am Straßenrand stattfinden oder die Massen an Nebenmissionen in denen ihr jede Menge verrückte, drogensüchtige, Sternchen und Verbrecher kennenlernt, sondern die Freiheit zu tun und zu lassen was auch immer ihr wollt. Wenn ihr euch nicht gerade in einem Modehaus neu einkleidet und mit dem Geld des letzten Überfalls bezahlt, könnt ihr euch nach einem anstrengenden Tag bei einem Lapdance entspannen oder mit getuneten Kisten an illegalen Straßenrennen teilnehmen – und sollte euch trotzdem einmal wirklich langweilig werden habt ihr noch immer die Option an unschuldigen Menschen sinnlose Gewalt auszuüben. Dabei sollte aber etwas mehr Vorsicht geboten sein als in den Vorgängern! Es ist nämlich nicht so, dass es weniger Spaß macht grundlos Menschen zu verprügeln und Polizisten zu erschießen, die Gesetzeshüter sind einfach viel intelligenter und schneller geworden. Während ihr euch in GTA 4 noch an einem abgelegenen Parkplatz verstecken konntet schnüffelt euch die Polizei ab sofort auch in der Wüste und mit etwas Pech sogar in abgelegenen Tunneln auf – vorausgesetzt ihr habt ihnen mächtig ans Bein gepisst! Rockstar hat euch aber im Ausgleich zum stärkeren Auge des Gesetzes eine vollkommen überarbeitete Fahrzeugsteuerung bereitgestellt die euch die Flucht beziehungsweise Verfolgungen besonders bei hohen Geschwindigkeiten irrsinnig erleichtert. Die Steuerung an sich greift im Gegensatz zu anderen Teilen der Serie recht schnell und wirkt – zum Teil auch weil sie nicht stark geändert wurde –sehr eingängig was es besonders Einsteigern leicht machen wird das Spiel zu genießen. Eine der größten spielerischen Neuerungen sind aber definitiv die Spezialfunktionen der drei Protagonisten. Ab sofort könnt ihr nämlich mit Michael und Franklin für einige Sekunden die Zeit verlangsamen, was euch in Michaels Fall einen strategischen Vorteil in Gefechten gewährt beziehungsweise Franklin einige halsbrecherische Crashes vermeiden lässt, wenn ihr seine Fähigkeit am Steuer eines Fahrzeuges verwendet.
Missionen
Kurz zusammengefasst: Grand Theft Auto 5 umfasst 69 Storymissionen und insgesamt 50 verschiedene Nebenmissionen, die Aufgaben umfassen, die euch einen Einblick in die Hintergrundgeschichte der verschiedenen Charaktere geben. So ist es leicht möglich, dass ihr euch gerade durch Los Santos bewegt und eine ältere Dame trefft deren Handtasche gerade gestohlen wird oder das gestohlene Auto eines Gangmitglieds verfolgt um dem Räuber ordentlich eines auf die Schnauze zu schlagen. Sollte euch das Wohlbefinden eurer Mitmenschen aber kalt lassen, stellt euch Rockstar den Geschichtsmodus mit rund 25 Stunden Spielzeit zur Verfügung der durchwegs abwechslungsreich gestaltet ist. Mitunter helft ihr einem Drogenkoch sein Methlabor zu verteidigen oder ihr jagt das Hauptgebäude der FIB (Federal Investigation Bureau) als Feuerwehrmann verkleidet in die Luft. Außerdem stehen euch 42 verschiedene Hobbys und Zeitvertreibe zur Verfügung, wie ein Besuch im Stripclub oder auf dem Golfplatz.
iFruit
Das Spielerlebnis von GTA 5 wird nun sogar um eine App erweitert die den Namen iFruit trägt. Die an keinen anderen bekannten Handy und Computerkonzern erinnernde Applikation könnt ihr gratis auf allen gängigen Smartphones und Tablets installieren. Der Vorteil besteht darin, dass ihr die Autos der Hauptcharaktere tunen und sie direkt ins Spiel liefern lassen könnt. Außerdem verfügt dass Gadget über ein Soziales Netzwerk das mit dem Rockstar Social Club verbunden ist, was es euch ermöglicht verschiedene ingame Firmen zu „Stalken“ und dafür Frisörgutscheine oder Rabatte bei verschiedenen Freizeitaktivitäten zu ergattern. Als drittes Feature mit Auswirkung auf das Spiel selbst liefert euch die iFruit-App ein Minispiel in dem ihr euch um Franklins Hund kümmern könnt. Der positive Nebeneffekt: umso liebevoller ihr euch um den Hund kümmert, umso besser hört er in GTA 5 auf euch. Der negative Nebeneffekt: Chop wird lediglich in einer Storymission benötigt und liegt sonst nur im Loft herum in dem ihr euch – sind wir uns einmal ehrlich – sowieso nie befindet.
Multiplayer
Der Multiplayermodus aus GTA V hat sich mittlerweile zu einem wichtigen Spielelement der Serie entwickelt, der zwar anfangs mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, seit zahlreicher Patches und Bugfixes aber ganz ordentlich läuft. Sind wir, und unserer eigens erstellter Charakter, einmal in der offenen Spielwelt angekommen, stehen uns auch sofort unzählige Möglichkeiten zur Verfügung. Diese beschränken sich aber zumeist auf kleine Nebenmissionen wie das Einnehmen von Lagerhallen oder das bestreiten von Straßenrennen. Dadurch sammeln wir Reputationspunkte um im Level zu steigen und Geld für Immobilien zu erwirtschaften. Das macht zwar durchaus Spaß, wird aber relativ schnell eintönig und lässt uns nicht wirklich in das Spielgeschehen eintauchen – besonders wenn wir durchgehend vom gleichen Typen überfahren werden der zusätzlich via VOIP den Eltern nahetritt (nein, leider kein Einzelfall). Auch massive Onlineschiessereien finden wir kaum, da die Spieleranzahl auf nur 16 Spieler pro Server beschränkt ist. Solltet ihr euch eure Zeit gern mit Nebenmissionen vertreiben oder einfach mit Freunden die Stadt unsicher machen wollen, werdet ihr mit dem Multiplayererlebnis rundum zufrieden sein und viele Spielstunden genießen können, alle anderen werden aber wahrscheinlich schnell zurück zum Einzelspielermodus wechseln. Beim Mehrspielermodus ist demnach noch viel Platz nach oben!

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