Destiny 2 - Test/Review (+PC&Video)
Destiny 1 löste beim Launch im Jahr 2014 einen wahren Hype aus. Kein Wunder, immerhin war das erfahrene Entwicklerstudio und die Macher der Halo-Serie Bungie am Start.
Von Christoph Miklos am 28.10.2017 - 18:24 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Bungie

Release

06.09 2017

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (31)

Nachfolger oder Neustart?

Destiny 1 löste beim Launch im Jahr 2014 einen wahren Hype aus. Kein Wunder, immerhin war das erfahrene Entwicklerstudio und die Macher der Halo-Serie Bungie am Start. Darüber hinaus versprach der verantwortliche Publisher Activision, dass man für das Spiel einen 10-Jahresplan in der Schublade hätte. Leider ging der Plan nicht ganz auf - die einzelnen After-Release-DLCs konnten nur bedingt überzeugen. Mit der Erweiterung König der Besessenen machten die Entwickler zwar eine ganze Menge richtig, doch so richtig rund war das Endergebnis nicht. Drei Jahre später möchte man nun mit Destiny 2 alles besser machen - und sogar PC-Zocker dürfen nun ran. Bekommen wir nun endlich das Destiny, welches uns Publisher und Entwickler versprochen haben?
Radikal
Damit Destiny-Neulinge keinen allzu großen „Ballast“ zum Release von Destiny 2 tragen müssen, sorgt Bösewicht Ghaul für einen radikalen Kahlschlag. Die Hüter aus dem Vorgängerteil und die Grimoire-Karten sind Geschichte. Bekannte Rassen werden dementsprechend nicht wieder neu vorgestellt, stattdessen wird in der Anekdotenkiste gewühlt. Bei der Handlung haben sich die Jungs und Mädels von Bungie deutlich mehr Mühe gegeben als noch in Destiny 1: der fiese Ghaul schnappt sich den Reisenden, entführt den Sprecher und zerstört den letzten Turm (Rückzugsort der Hüter). Nur mit Mühe und Not überlebt man als Spieler den großangelegten Angriff. Grund zur Freude gibt es aber nicht, denn man hat sein Licht, also seine Superkraft verloren. Davon sind auch alle anderen Hüter betroffen. Neben der Aufgabe seine Spezialfähigkeit zurückzugewinnen, muss man sich auch auf die Suche nach der Vorhut begeben. Zavala, Cayde-6 und Ikora hat es auf verschiedene Planeten verschlagen. Man muss die legendäre Feuertruppe wiedervereinen, um Ghaul dann gemeinsam in den Hintern zu treten. Im Gegensatz zum Vorgänger weiß man zu jeder Zeit, was die Aufgabe ist und was auf dem Spiel steht. Es ist aber nicht nur die Kampagne an sich, die vom größeren Fokus auf die Erzählweise profitiert. Jede Aufgabe und jede Nebentätigkeit besitzt in Destiny 2 ein storybasiertes Fundament. Schade nur, dass neue Planeten recht schnell im Zuge der Kampagne abgearbeitet werden. Loot und Schauplätze
Jeder Schauplatz bietet eine zentrale Anlaufstelle. Für jede Tat, Nebenaufgabe, gefundene Kiste oder wenn man wichtige Ziele ausschaltet, bekommt man Marken. Besonders gut gefallen haben die Adventures, bei denen es sich um umfangreiche und storylastige Nebenmissionen handelt. Sobald man die Marken abgibt, steigt man im entsprechenden Level auf. Natürlich gibt es auch coolen Loot in Form von legendären Waffen. Kein Wunder also, dass man zahlreiche Stunden damit verbringt, auf den verschiedenen Planeten Marken abzugrasen. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger hat Bungie die einzelnen Locations deutlich anspruchsvoller gestaltet. Die EDZ umfasst Waldgebiete, ein Salzwerk sowie ein kleines Dorf. Ein krasser Kontrast dazu ist Titan. Hier bewegt man sich auf massiven Konstruktionen, die Ölplattformen ähneln. Nessus hingegen könnte mit seiner bunten Farbpalette und der exotischen Flora auch aus No Man's Sky stammen, hätten die Vex den Planeten schon ihren eigenen Vorstellungen angepasst. Der Jupitermond Io kommt etwas karger daher und beherbergt Ghauls Armee.


Gewohntes Feeling
Rein spielerisch gibt es in Destiny 2 keine großen Überraschungen. Das Gunplay fühlt sich, wie schon im Vorgänger, perfekt an. Auch an der präzisen und verständlichen Steuerung gibt es nichts zu kritisieren. Ein oder zwei Neuerungen wären aber ganz nett gewesen. Helden
Auch in Destiny 2 sind wieder die bekannten Klassen Titan, Jäger und Warlock am Start. Allerdings verfügen sie von Anfang an über eine neue Subklasse, die sich vielfältig einsetzen lässt. Auf coole Art und Weise schaltet man die verschiedenen Klassen frei und bekommt gleichzeitig viele Hintergrundinformationen serviert. Der Titan fungiert nach wie vor als Art Tank und kann schützende Energiewände auf das Schlachtfeld projizieren. Als Sentinel beschwört der Titan ein Leereschild, mit dem er Projektile abwehrt und Gegner vermöbelt. Der Jäger wird zum Arkusakrobaten. Mit dem Arkusstab werden Gegner im Sekundentakt erledigt. Natürlich ist auch wieder der Revolverheld am Start, der mittels „Golden Gun“ gezieltes Todesschüsse austeilt. Der Warlock ist quasi der Support - teilt aber trotzdem ordentlich Schaden aus. Mit dem Solarfernangriff der Dämmerklinge ballert man tödliche Feuergeschosse ab und als Sturmrufer hat man Zugriff auf mächtige Energiekräfte. Schade bloß, dass es keine neue Klasse in Destiny 2 gibt. Levelcap ist wieder Stufe 20. Bei Level 20 ist noch nicht wirklich Schluss, man kann weiterhin Erfahrungspunkte verdienen und aufsteigen. Doch statt eines neuen Levels bekommt man Loot. Viel wichtiger ist eigentlich das Powerlevel, das vom Equipment definiert wird. Je besser Ausrüstung, desto höher der Wert. Das ist besonders wichtig bei den Dämmerungsstrikes und den anstehenden Raids.
Strikes
Apropos Strikes: Zum Launch gibt es fünf abwechslungsreiche „Dungeons“ in Destiny 2. Nummer 6 (Lake of Shadows) ist aktuell noch exklusiv für PlayStation-4-Zocker. Die lootreichen Strikes solle man nur mit einem guten Team in Angriff nehmen, da diese zahlreiche Herausforderungen wie zum Beispiel anspruchsvolle Bosse beherbergen. Natürlich gibt es auch Dämmerungsversionen der jeweiligen Strikes, die noch mal eine ganze Ecke knackiger daherkommen. Technik
Die Technik von Destiny 2 macht einen runden Eindruck. Auf der Xbox One läuft der Titel stets flüssig, bietet hübsche Effekte und schicke Animationen. Grafische Highlights gibt es aber nicht. Dafür überzeugt der Soundtrack umso mehr. Jedes Musikstück übertrifft das vorherige an Epik. Jeder Planet verfügt über seine eigene musikalische Untermalung.
Wir bleiben dran
Knapp zwei Tage nach dem offiziellen Launch haben wir nun die Kampagne durch und die ersten Strikes erfolgreich absolviert. In den kommenden Tagen werden wir uns noch intensiv mit dem PvP und den restlichen Online-Komponenten beschäftigen. Auch das Thema Raid und Langzeitspielspaß sind noch am Prüfstand. Daher gibt es vorerst noch keine finale Wertung. Diese werden wir, passend zum Artikel-Update, in Kürze nachreichen.
Destiny 2 ist ab sofort für 41,99 Euro für Xbox One und PlayStation 4 im Handel erhältlich. Die PC-Version folgt am 24. Oktober 2017.

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