Aliens: Colonial Marines - Test/Review
Fast sechs Jahre werkelte das Entwicklerteam Gearbox Software unter den Fittichen von Publisher SEGA an dem Shooter Aliens: Colonial Marines.
Von Christoph Miklos am 18.02.2013 - 01:19 Uhr

Fakten

Plattformen

Wii U

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

SEGA

Entwickler

Gearbox

Release

12.02 2013

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (26)

Schrecklich schlecht

Fast sechs Jahre werkelte das Entwicklerteam Gearbox Software unter den Fittichen von Publisher SEGA an dem Shooter Aliens: Colonial Marines. Was wir an dieser Stelle schon mal verraten können: Herausgekommen ist eine große Lizenzgurke. Doch gehen wir ins Detail.
Die Geschichte
Aliens: Colonial Marines spielt kurz nach den Geschehnissen des zweiten Kinostreifens. Wir schlüpfen in die Rolle von Corporal Winter, der mit KI-gesteuerten Kollegen auf dem Mond LV-426 unterwegs ist. In elf Kapiteln untersuchen wir zuerst ein riesiges Raumschiff und kämpfen dann auf der Planetenoberfläche gegen die fiesen Aliens. Die Filmvorlagen würden zwar ausreichend Stoff für atmosphärische Action bieten, doch stattdessen serviert uns Gearbox Software ödes Dauergeballere. Nur wenige Minuten nach dem verdammt schlecht synchronisierten Intro wirft uns das Programm Unmengen an Xenos vor die Flinte. Die Viecher können zwar an der Wand bzw. Decke herumkrabbeln, doch meistens greifen uns die Säurespucker frontal an. Der bei früheren Serien-Spiel-Umsetzungen geschickt ins Gameplay eingebundene Bewegungsmelder ist in Aliens: Colonial Marines nicht sonderlich hilfreich: Erstens sind sowieso fast immer Aliens in der Nähe, zweitens ist er zu ungenau - und drittens laufen wir den Großteil des Spiels durch lineare, meist auch noch eher enge Gänge und haben kaum Platz zum Ausweichen oder für andere taktische Manöver; nur gelegentlich können wir bestimmte Passagen alternativ durch Schleichen bewältigen, was allerdings wenig spannend umgesetzt ist. Auch sonst gibt es wenig Abwechslung - einer der kleinen Höhepunkte ist es da schon, wenn wir mal aus einem Raumschiff fliehen müssen, dessen Hülle gerade den Geist aufgibt.
Noch mehr schwache Kost
Nach knapp einer Stunde Spielzeit kommt eine weitere Fraktion ins Spiel: Die Soldaten der Weylan-Yutani-Corporation. Die Kerle greifen am liebsten aus der Ferne mit Maschinenpistolen oder Schrotflinten an. Eine wirkliche Herausforderung stellen diese KI-Gegner nicht dar, da sie meistens nur blöd in der Gegend herumstehen und selten Deckung suchen. Als Marine steht uns ein recht großes Waffenarsenal unter anderem mit einem Sturmgewehr, einer Schrotflinte, der Dienstpistole und weiteren Schusswaffen zur Verfügung. Durch das Sammeln von Erfahrungspunkten und bestimmten Extras können wir unsere Kampfausrüstung im Spielverlauf erweitern und etwa ein größeres Magazin oder einen präziseren Lauf per Menü einbauen.
Technik
Der Shooter nutzt eine modifizierte Unreal 3-Engine. Aufgrund der langen Entwicklungszeit sieht das Spiel, milde ausgedrückt, arg bescheiden aus. Schatten- und Lichteffekte wirken unzeitgemäß, die Texturen auf Konsole und auf PC matschig. Dazu kommen dann aber auch noch zahlreiche Clippingfehler und Probleme mit der Kollisionsabfrage. Lediglich die Hintergrundmusik und die Soundeffekte sorgen für ein kleines Atmosphäreplus.
Multiplayer
Neben der knapp sechsstündigen Kampagne gibt es auch einen Multiplayer-Modus in A: MC, in dem Spieler sowohl als Marine als auch als Xenomorph antreten können. Gearbox liefert vier Spielarten wie Team Deathmatch und Ausrottung mit - bei Letzterem müssen Marines die Alienbasis unter Zeitdruck in die Luft jagen, dann werden Seiten und Rollen getauscht. Ebenfalls mit von der Partie: ein Koop-Modus. Leider kann auch dieser nicht über die schwache Atmosphäre und das veraltete Gameplay hinwegtäuschen.

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